Hannover | Kurt Schwitters Archiv im Sprengel Museum Hannover
Das 1994 eingerichtete Kurt Schwitters Archiv ist eine international wirkende Forschungsstätte für Anfragen und Recherchen zu Kurt Schwitters (1887−1948) und seinem Umkreis. Hier wurde von Karin Orchard und Isabel Schulz der „Kurt Schwitters. Catalogue raisonné“ in 3 Bänden 2000–2006 publiziert; seit 2010 entsteht in Kooperation von Isabel Schulz mit Prof. Ursula Kocher, Bergische Universität Wuppertal, die neue Edition „Alle Texte von Kurt Schwitters“. International werden Schwitters-Ausstellungen konzipiert und organisiert. Das Archiv verfügt über die umfangreichste Dokumentation zu Leben und Werk des Künstlers. Seit 2008 befindet sich dort sein schriftlicher Nachlass, u. a. als Leihgabe der Kurt und Ernst Schwitters Stiftung: die Korrespondenz, Notiz- und Adresshefte, Fotografien sowie rund 600 Autografen des literarisches Werks. Die 112 originalen Werke von Kurt Schwitters in der Sammlung des Museums und die 1.012 Werke als Leihgabe der Kurt und Ernst Schwitters Stiftung bilden zusammen den weltweit umfangreichsten Sammlungsbestand seiner bildnerischen Werke.
Kurt Schwitters (Hannover 1887–Kendal 1948) ist einer der individuellsten und vielseitigsten Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Kreativität äußerte er in allen Bereichen der bildenden Kunst, vor allem in Assemblage und Collage, in abstrakter sowie gegenständlicher Malerei, Zeichnung, Relief und Skulptur, in vielen Gebieten der angewandten Kunst wie Typografie, Architektur, Vortragskunst und Performance, in allen Sparten der Literatur sowie schließlich der Musik. Sein Werdegang und seine Interessen entziehen sich strikter Kategorisierung, sein Schaffen ist ganz dem individuellen Konzept „Merz“ gewidmet. Merz kennt keine Grenzen zwischen den Kunstgattungen, zwischen Bedeutendem und Banalem, zwischen Kunst und Leben: „Merz bedeutet Beziehungen schaffen, am liebsten zwischen allen Dingen der Welt.“
Der fortlaufend in der Datenbank aktualisierte „Catalogue raisonné“, das umfangreiche Bildarchiv, die Suchmöglichkeiten der museumsinternen Datenbank, die Fachbibliothek, die die Spezialliteratur von etwa 5.800 Titeln fast vollständig bereithält und über 1.400 Einzel- und Gruppenausstellungen nachweist, sowie die im Archiv vorhandenen Autografen und die Dokumentation bieten ideale Bedingungen für Forschungen zu Kurt Schwitters und seinem Umfeld.
Das Archiv ist für Wissenschaftler/innen und andere Interessierte nach Vereinbarung geöffnet.
Kurt Schwitters Archiv im Sprengel Museum Hannover
Dr. Isabel Schulz
Kurt-Schwitters-Platz I D
D-30169 Hannover
Tel. +49 (0)511 - 168 4 6212
Fax +49 (0)511 – 168 4 2228
isabel.schulz@hannover-stadt.de
Kurt Schwitters Archiv