Ende des 19. Jahrhunderts setzte in Deutschland als Teil einer Erneuerungsbewegung des Kunsthandwerkes eine Reform des Buchgewerbes ein. Träger der Bewegung, die ausgehend von Schrift und Typographie dem Buch eine einheitliche, zeitgemäße Gestaltung geben wollte, waren neben Literaten, Wissenschaftlern und Verlegern auch nicht kommerziell arbeitende Privatpressen, die – passend zum aktuellen Gutenberg-Jahr – im Mittelpunkt der Ausstellung stehen.
Anlass der Ausstellung ist der Abschluss einer Schriftenreihe, die 1989, im letzten Jahr der DDR gegründet wurde: der von Ulrich Tarlatt in Halle (Saale)/ Bernburg herausgegebene Künstlerbuch-Almanach ›COMMON SENSE‹. Sein Herausgeber Ulrich Tarlatt hat zum Abschluss der Reihe eine Wanderausstellung konzipiert, die nun Ausgangspunkt für eine Ausstellung in der SLUB ist. Neben über einhundert Einzelblättern aus dem Almanach sind weitere Publikationen aus Tarlatts ›edition augenweide‹ zu sehen. Ergänzend zeigt die Ausstellung ausgewählte Beispiele aus der Grafik- und Künstlerbuchsammlung der SLUB Dresden, deren Schwerpunkt auf Künstlerbüchern und –zeitschriften aus der späten DDR liegt