Europas Blick auf fremde Religionen

Europas Blick auf die Religionen der Welt changierte in der Frühen Neuzeit zwischen Anziehung und Abstoßung, zwischen Furcht vor dem Unbekannten und gleichzeitiger Faszination. Neben die Konflikte um die verschiedenen innereuropäischen Glaubensrichtungen trat verstärkt seit dem 16. Jahrhundert die Auseinandersetzung mit fremden Religionen: Diese waren nicht nur in Asien, Afrika und Amerika zu finden, sondern auch in der Vergangenheit der Alten Welt. Die Erweiterung des europäischen Blicks in geographischer wie chronologischer Hinsicht führte zugleich zu einem vertieften Bewusstsein von der Identität der eigenen Kultur und ihren historischen Bedingungen.

Bei der Formierung dieser Vorstellungen spielten neben Texten von Anfang an auch druckgraphische Bilder, zumeist Buchillustrationen, eine zentrale Rolle. Zudem finden sich in den Sammlungen immer mehr fremde Götterbilder und Kultobjekte.

Die Ausstellung präsentiert die wirkmächtigsten Bilder, die wichtigsten Texte und Überlieferungstraditionen zu den paganen Glaubensvorstellungen, Göttern und Kulten. Vor dem Hintergrund der religiösen, historisch-antiquarischen und ethnographischen Interessen der Frühen Neuzeit zeigt sich die Funktion dieser Bilder und Texte für einen Kulturvergleich zwischen Wissenschaft, Fiktion und Polemik.

Eine großer Teil der in der Ausstellung gezeigten Werke ist komplett digitalisiert, so dass in der Virtuellen Ausstellung nicht nur die „aufgeschlagene” Seite betrachtet, sondern der ganze Band durchgeblättert werden werden kann. Sie finden die Online-Publikation der Werke jeweils unter „Digitales Faksimile”.