Nr. 6: Anna Trübner, geb. Koerber, Mutter des Künstlers

Wilhelm Trübner
1873

Öl auf Leinwand, 49 x 37,5 cm
Bez. oben rechts: W. Trübner. 1873
Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg (Inv. Nr. G 1307)
Provenienz: 1927 aus dem Besitz der Witwe von Nicolaus Trübner ans Museum übergegangen

Wie das Bildnis des Vaters zeichnet sich auch das der Mutter durch die ungeschönte, sachlich-nüchterne Wiedergabe der Porträtierten aus. Hierin äußert sich der „Realismus“ von Trübners Kunst. In der feinen Abstufung der hellen Hauttöne, die im Kontrast zu einem nuancenreichen Spektrum von Grau, Braun und Schwarz stehen, zeigt sich sein Talent als Kolorist. Es geht ihm bei seinen Bildnissen nicht um die Darstellung äußerer Schönheit oder gar die Idealisierung seiner Modelle. Vielmehr stehen die farblichen Qualitäten der Werke und die Sichtbarmachung des künstlerischen Schaffensprozesses im Zentrum.

1892 schreibt Trübner in seinem Text zum „Kunstverständnis von Heute“: „Schön kann alles sein, also auch, was im Leben nicht schön ist, z.B. ein hässliches Mädchen oder eine alte Frau, denn es handelt sich in der Kunst nicht um das, Was man darstellt, sondern allein um das, Wie man es darstellt, und die Schönheit muss in der Malerei selbst liegen, nicht im Gegenstand.“
(D.H.)

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