Nr. 2: Alice Trübner, geb. Auerbach (1875–1916), Ehefrau des Künstlers

Wilhelm Trübner
um 1900

Kohle auf Papier, Papier auf Pappe geklebt, 51,7 x 41,1 cm
Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg (Inv. Nr. Z 3399)
Provenienz: erworben 1951

Im Jahr 1900 heiratete Trübner Alice Auerbach, eine seiner Schülerinnen. Als Tochter eines Deutschen und einer Engländerin wurde sie im englischen Bradford geboren. Bereits ein Jahr später siedelten ihre Eltern nach Frankfurt a. M. über. Nach einer künstlerischen Ausbildung in München lernte sie 1899 Trübner kennen, der zu dieser Zeit eine private Malschule mit rund 35 Schülerinnen und Schülern in Frankfurt unterhielt. Alice bekam zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, von denen das Mädchen 1901 früh verstarb. Der Sohn Jörg wurde 1903 geboren.

Alice war Trübner eine geistig ebenbürtige Partnerin und eine eigenständige Künstlerin. Neben Bildnissen und Landschaften schuf sie vor allem kompositionell und koloristisch fein austarierte Stillleben, die häufig einen rätselhaften Charakter haben.

Trübner malte mehrere Porträts seiner Frau, in denen sie dem Betrachter zumeist frontal, mit ernster Miene und unbewegten Gesichtszügen entgegentritt. In der Zeichnung ist der herbe Ausdruck der Gemälde gemildert. Während Trübner das Modell hier in einer Momentaufnahme festhält, distanziert er sich in seinen gemalten Porträts zugunsten einer „reinen Malerei“ stärker vom Inhalt des Dargestellten.
(D.H.)

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