I.7

‚Ewige Stadt’ gleich ewige Religion?
Conyers Middleton (1683-1750) schrieb seine Erfahrungen und Forschungen in der Stadt Rom nieder. Dafür wählte er die Form eines Briefes an einen nicht näher bekannten Empfänger. Darin kritisiert er die römisch-katholische Lehre und befasst sich daher mit den historischen Quellen, Überresten und Traditionen des paganen Rom der Antike.

Seine Beschäftigung führt ihn zur Erkenntnis, dass er doch besonders bei der Betrachtung des christlichen Gottesdienstes „das alte Rom” erkennen könne. Middleton versucht mit zahlreichen Beispielen, Gemeinsamkeiten zwischen „papistischer” und „heydnischer” Religion darzulegen. Er begibt sich auf eine Art Rundgang durch Rom und durch den Gottesdienst, betrachtet zeremonielle Elemente, Gegenstände, religiös motivierte Handlungen und Institutionen, führt Gebäude, Bräuche und Schriftsteller als Zeugen und Vergleichspunkte an.
Das englischsprachige Original des Werkes aus dem Jahre 1729 (Letter from Rome, showing an Exact Conformity between Popery and Paganism) führte zu heftigen Kontroversen. Das Werk erfuhr dennoch zahlreiche Auflagen und Übersetzungen.
 

I.7 Conyers Middleton: Schreiben aus Rom, darinn eine genaue Uebereinstimmung des Pabstthums mit dem Heydenthum gezeiget wird, Frankfurt a.M. / Leipzig, 1738
UB Heidelberg, Haeusser 614 RES

I. Der Blick auf alle Religionen und Riten der Welt