V.11

Diamanthändler zwischen Orient und Okizdent
Die Reisebeschreibungen Jean-Bapiste Taverniers (1605-1689) galten bis ins 19. Jahrhundert als Klassiker. Als 22-jähriger hatte er bereits halb Europa bereist. In der 1676 bis 1679 in Paris verfassten Schrift schildert er seine Forschungsreisen der Jahre 1630 bis 1668.

Tavernier bietet seiner Leserschaft Einblicke in fremde Kulturen. Auf die Schilderung seiner Reisewege durch Persien und Indien folgen Berichte über Japan, das Königreich Tunquin, das Serail des Groß-Türcken sowie eine persische Krönung. Ferner beschreibt er Münzen und Edelsteine, die für ihn als äußerst erfolgreichen Diamanthändler von besonderem Interesse waren. Das Kompendium des weltoffenen Tavernier verdeutlicht den Anspruch der kulturellen Überlegenheit Europas. Zeitgenössische Übersetzungen folgten ins Holländische, Italienische, Englische und 1681 ins Deutsche.
 

V.11 Jean-Baptiste Tavernier: Beschreibung Der Sechs Reisen welche Johan Baptista Tavernier […] In Türckey, Persien und Indien […] verrichtet […] , Genf: Johann Herman Widerhold, 1681
UB Heidelberg, A 4180 A Folio RES

V. Erkundung der Welt und ethnographische Interessen