V.17

Konfuzius spricht … und zwar Latein
Die Lehren des chinesischen Philosophen Konfuzius, das zentrale Werk der ostasiatischen Geistesgeschichte, legten vier Jesuiten 1687 in lateinischer Sprache vor. Erstmals kommt hier in Europa der latinisierte Name „Confucius” für „Kongzi” auf.

Neben der Vorstellung der Konfuzius-Texte, der sogenannten Sishu, sollte die Veröffentlichung auch dazu dienen, dass die Riten des Konfuzianismus, wie sie chinesische Konvertiten praktizierten, in Europa weniger als religiös denn sozial verstanden und akzeptiert wurden.
Nach einer Widmung, einer langen Vorrede und einer Vita des Konfuzius beschreiben die vier Autoren Prospero Intorcetta, Christian Herdtricht, François de Rougemont und Philippe Couplet in drei Büchern die „Scientiae Sinicae”. Schließlich folgen die „Tabula Chronologica Monarchiae Sinicae”, in der vom Jahr 2952 vor Christus bis 1683 nach Christus in Tabellenform Jahre, Quellenbelege und Ereignisse notiert sind sowie eine „Tabula Genealogica Trium Familiarum Imperialium Monarchiae Sinicae”.
 

V.17 Konfuzius: Confucius Sinarum philosophus, sive scientia Sinensis, Paris: Horthelms, 1687
UB Heidelberg, C 1311 Folio RES

V. Erkundung der Welt und ethnographische Interessen