II.33

Ænigmen religiöser Kulte und Objektkultur
Das vom 16. bis ins 18. Jahrhundert am meisten diskutierte Zeugnis zu Hieroglyphen war eine vor 1520 in Rom gefundene Bronzetafel, die ‚Mensa Isiaca’. Der Antiquar Pignoria (1571-1631) publizierte 1605 unter dem Titel Vetustissimae Tabulae Aeneae sacris Aegyptiorum simulacris einen Deutungsversuch.

Mit Blick auf den historischen Kontext der beginnenden Ägyptologie, die sich vor allem um eine Eins-zu-eins-Übersetzung der ägyptischen Inschriften bemühte, grenzte sich Pignoria explizit von einer solchen spekulativen Vorgehensweise ab und suchte nach einer Alternative. In seinem ausführlichen Textteil zur ‚Mensa Isiaca’ zeigt sich sein gelehrtes Wissen der klassischen Texte, die als Wissensquelle auf die ägyptische Religion und ihre Götterwelt hin gefiltert wurden.
 

II.33 Lorenzo Pignoria: Characteres Aegyptici, hoc est Sacrorum, quibus Aegyptii utuntur, simulachrorum accurata delineatio et explication, Frankfurt a.M.: Theodor de Bry d.Ä. (Erben), 1608
UB Heidelberg, 82 A 5302 RES
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II. Antiquarisch-historische Forschung