II.23

Eine Enzyklopädie der Ewigen Stadt
Das Buch Romanae urbis topographia & antiquitates ist nach dem Schema der frühneuzeitlichen Romführer in Form eines ideellen, viertägigen Stadtrundgangs organisiert. Das Wissen über die römischen Altertümer soll dabei vollständig dargestellt und bebildert werden.

Boissards Tätigkeit als Antiquar und sein Engagement als eigenwilliger Zeichner, der auch umfangreiche Kompendien zur antiken Mythologie und zur Kostümkunde schuf, ist bemerkenswert. Als Autor mehrerer Emblembücher reflektierte er auf hohem Niveau zudem das Verhältnis von Bild und Text. Für die graphische Umsetzung seiner Entwürfe, die Boissard stets selbst gezeichnet hat, fand er in seinen späteren Publikationen einen kongenialen technischen Umsetzer in dem Frankfurter Verleger Theodor de Bry. Das Material für die Rom-Topographie hatte er wohl schon zwischen 1555 und 1559 in Italien gesammelt; mehrere Zeichnungskonvolute dazu haben sich erhalten. Eine deutsche Übersetzung des ersten Teils erschien 1602, wieder mit dem Datum 1681 (wohl erst um 1700) bei Matthäus Merian in Frankfurt.
 

II.23 Jean Jacques Boissard: Romanae urbis topographia & antiquitates, 6 Bde., Frankfurt a.M.: Johann Feyerabend, 1597-1602
UB Heidelberg, C 3448 Folio RES
Digitales Faksimile

II. Antiquarisch-historische Forschung