Westeuropa

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FotoMuseum Provincie Antwerpen (FoMu)

Der Museumsbestand reicht von den Anfängen der Fotografie bis heute, vereint Apparate und Bilder. Auch die Foto- und Filmgerätesammlung des Agfa Foto-Hisrorama kam unlängst ans Antwerpener Museum. 2004 wurde es nach 3-jähriger Schließung wiedereröffnet.

MUSEE DE LA PHOTOGRAPHIE, CHARLEROI BELGIEN

Das 1987 eröffnete Photographie-Museum in Charleroi zeigt neben der ständigen Sammlung mit vielen historischen Zeugnissen von den Anfängen der Photographie ständig wechselnde Ausstellungen zur zeitgenössischen Photokunst. Die historischen Bestände umfassen zahlreiche Daguerrotypien, Porträts und Reisephotographien. Insgesamt werden 80.000 Photographien bewahrt, von denen über 800 in der Dauerausstellung gezeigt werden. Außerdem ist ein Archiv von drei Millionen Negativen vorhanden. Dem Besucher steht eine dem Museum angeschlossene Photographie-Bibliothek zur Verfügung. 2008 wurde das ursprüngliche in einem Karmeliterkloster untergebrachte Museum durch einen Neubau auf insgesamt 8.000 Quadratmeter erweitert. In einem Turnus von vier Monaten werden Wechselausstellungen gezeigt.

Frankreich nach oben

MUSEE NIEPCE (CHALON-SUR-SAÔNE)

Das 1972 gegründete Nicéphore Niépce Museum in Charlon-sur-Saône ist eines der ältesten Ausstellungshäuser für Photographie und Photogeschichte Frankreichs. Die Sammlung umfasst ungefähr 6000 Apparate und optische Geräte sowie mehr als 2 Millionen Photographien von den Anfängen der Photogeschichte bis zur Gegenwart. Der sehr ansprechend gestaltete Internet-Auftritt bietet ausführliche Informationen zur Sammlung und eröffnet dem Benutzer hervorragende Recherchemöglichkeiten zu den Museumsbeständen. Dem Haus ist eine Bibliothek angeschlossen.

FONDATION HENRI CARTIER-BRESSON (PARIS)

Am 02. Mai 2003 haben Henri Cartier-Bresson und seine Frau Martine Franck im Pariser Viertel Montparnasse die gemeinnützige Stiftung Fondation Henri Cartier-Bresson eröffnet – die erste anerkannte Privatstiftung eines französischen Fotografen. Alle zwei Jahre wird der mit 30.000 Euro dotierte Prix Henri Cartier-Bresson ausgeschrieben.

LA MAISON EUROPÉENNE DE LA PHOTOGRAPHIE (PARIS)

Die Sammlung des Maison Européenne de la Photographie besteht aus über 15.000 internationalen Arbeiten vom Ende der 1950er Jahre bis heute. Teilweise wurden komplette Serien gekauft, etwa Robert Franks „The Americans“, Josef Koudelkas „Prague 1968“ oder Raymond Depardons „Correspondance New-Yorkaise“. Auch Komplexe des „Dai Nippon Printing (Tokyo)“, der „Reader’s Digest Foundation“ oder der „Polaroid Company of Boston“ erweiterten die Sammlung. Ein weiterer Sammlungsschwerpunkt liegt auf den Werken Irving Penns. Für Wechselausstellungen werden die eigenen Bestände teilweise komplett abgehängt. Eine Bibliothek, eine Videothek und ein Auditorium ergänzen das Angebot für die Öffentlichkeit.

Vom Maison Européenne de la Photographie aus wird der alle zwei Jahre in Paris stattfinde Fotomonat, der « Mois de la photo » organisiert.

MUSEE D´ORSAY (PARIS)

Das Musée d´Orsay in Paris sammelt seit 1979 Werke der Fotografie und besitzt heute über 45.000 Fotoarbeiten. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden französische und englische Fotografie des 19. Jahrhunderts mit Werken u.a. von Nadar, Le Gray, Regnault, Vigier, Baldus, Aubry, Cameron und Lewis Caroll. Der zeitliche Endpunkt der Sammlung liegt um das Jahr 1915. Der leicht veraltete Internetauftritt wird von nur wenigen Bildbeispielen illustriert und bietet keinen umfassenden Überblick über die Sammlungsbestände des Museums.

JEU DE PAUME (PARIS)

Das Jeu de Paume, 2004 eröffnet, ist das jüngste der staatlichen Ausstellungsinstitute für Fotografie und audiovisuelle Medien in Paris. Es zeigt unter der Direktion des ehemaligen Leiters des "Centre National de la Photographie" und Kunstkritikers Régis Durand überwiegend zeitgenössische Fotokunst, die in Frankreich auch als "photographie plasticienne" bezeichnet wird. Ein weiterer Schwerpunkt sind Symposien, Konferenzen und Filmvorführungen, die das umfassende Programm ergänzen. Als Ausstellungsorte dienen das umgebaute Jeu de Paume, ehemaliger Sitz der Impressionisten am Place de la Concorde und das Hôtel de Sully in der Rue St-Antoine im Herzen des Marais, das von 1994-2004 die staatliche Institution Patrimoine Photographique beherbergte. Das Patrimoine und das Centre Nationale de la Photographie wurden 2004 mit der Galerie Nationale du Jeu de Paume fusioniert und bilden das heutige Ausstellungszentrum.

Großbritannien nach oben

NATIONAL MEDIA MUSEUM (BRADFORD)

Das 1983 gegründete National Media Museum (bis 2006 National Museum of Photography, Film & Television) in Bradford zeigt in der ständigen Sammlung Exponate von den Pionieren der Photographie bis zur zeitgenössischen Kamerakunst. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Frühzeit der Photographie mit Werken von William Henry Fox Talbot, Sir John Herschel, Henri Regnault, Julia Margaret Cameron u.v.a. In der Online-Ausstellung stehen dem Nutzer umfassende Informationen und zahlreiche Bildbeispiele zur Geschichte der Photographie und den wichtigsten Vertretern zur Verfügung.

THE LEE MILLER ARCHIVE (CHIDDINGLY)

Das Lee Miller Archive ist ein kleines privat geführtes Archiv, das sich der Verbreitung und Konservierung der Photographien von Lee Miller angenommen hat. Das Archiv besitzt über 40.000 Negative vorwiegend in schwarzweiß der 1907 geborenen Photographin sowie den Großteil ihres schriftlichen Nachlasses, ihre Kameras und private Dinge wie ihre berühmte US Army-Uniform, mit der Miller im 2. Weltkrieg in Europa photographierte.

DIE KORRESPONDENZ VON WILLIAM HENRY FOX TALBOT (LACOCK)

Dieses Projekt bereitet eine kommentierte Herausgabe der Briefe von und an den englischen Erfinder der Photographie, William Henry Fox Talbot (1800-1877) vor. An die 10.000 Briefe wurden bisher eruiert, die komplett transkribiert und ab Herbst 2003 online abrufbar sein sollen, während in Druckform nur eine Auswahl davon erscheint. Rund 8000 Briefe von 1200 verschiedenen Absendern befindet sich noch im Familienbesitz und sind im Fox Talbot Museum in Lacock archiviert. Von Talbots Hand wurden bisher 2000 Briefe aufgefunden. Der Leiter des Projekts, Larry J. Schaaf, bereitet die Bearbeitung der Briefe seit 30 Jahren vor und hat auch den Nachlass der Familie Talbots in Bradford katalogisiert, darunter die größte Sammlung früher Photographien Talbots.

VICTORIA AND ALBERT MUSEUM (LONDON)

Im Mai 2003 hat das Victoria and Albert Museum in London eine neue Photogalerie eröffnet. Die Dauerausstellung zeigt einen repräsentativen Querschnitt zur Photogeschichte aus den umfangreichen Beständen des Hauses (300.000 Photographien). Die Sammlung wurde 1852 angelegt und enthält Arbeiten u.a. von William Henry Fox Talbot, Julia Margaret Cameron, Eadweard Muybridge, Alfred Stieglitz, Paul Strand, Henri Cartier-Bresson, Bill Brandt, Irving Penn, William Eggleston und Cindy Sherman. Neben der Dauerausstellung werden in regelmäßigen Abständen zeitgenössische Photokünstler ausgestellt.

WIENER LIBRARY (LONDON)

Das Photoarchiv dieser auf Holocaustforschung spezialisierten Bibliothek verfügt über mehr als 10.000 Photographien. Die Motive umfassen Weimarer Republik, jüdische Kultur und Alltagsleben in Deutschland und Europa vor dem 2. Weltkrieg, Antisemitismus, Emigration, Kindertransporte nach England 1938/39, Holocaust, Nazionalsozialismus, Widerstand, Nachkriegsleben und -prozesse, jüdische Friedhöfe und Synagogen, Gedänkstätten sowie Spezialsammlungen wie historische Porträts deutscher Militärs des 20. Jahrhunderts oder die biographisch angelegten Sammlungen von K. Neumann, L. Neumann und Loewenstein, ferner jüdisches Leben im Europa nach dem Krieg. Das Archiv ist mit Anmeldung zugänglich, Reproduktionen können erworben werden. Die freundlichen Mitarbeiter stehen für Auskünfte bereit.

Irland nach oben

GALLERY OF PHOTOGRAPHY (DUBLIN)

Seit seiner Gründung 1978, ist die Gallery of Photography Irlands wichtigstes Zentrum für Fotografie geworden. Im eigens errichteten Gebäude im Herzen der Altstadt finden sich Ausstellungsräume, eine Buchhandlung und Dunkelkammern.

Niederlande nach oben

GEMEENTEARCHIEF (AMSTERDAM)

Die Photosammlung des Gemeindearchivs der Stadt Amsterdam weist ca. eine Million Bilder (19. Jh. bis heute) und zahlreiche bekannte Namen auf wie Pieter Oosterhuis, George H. Breitner, Bernard Eilers, Willem Witsen, Cas Oorthuys, Eva Besnyö, Dolf Kruger and Paul Huf. Eine Onlinedatenbank bietet 130.000 Photographien von Amsterdam und Umgebung sowie Neuerwerbungen.

HUIS MARSEILLE - FOUNDATION FOR PHOTOGRAPHY (AMSTERDAM)

Die Foundation for Photography befindet sich in einem Haus aus dem 17. Jahrhundert. 1993 kaufte die De Pont Foundation das Gebäude mit der Absicht, es zu renovieren und ein neues kulturelles Zentrum für Photographie zu schaffen. Die Sammlung ist noch jung, vorrangig sind die 90er Jahre mit großformatigen Aufnahmen niederländischer sowie internationaler Künstler vertreten. Sie bildet den Grundstein für die geplante Ausweitung in den nächsten Jahren. Das Huis Marseille bietet auf seiner Internetseite einen Überblick über die aktuellen Ausstellungen und Veranstaltungen im Bereich Photographie in den Niederlanden.

INTERNATIONAL INSTITUTE OF SOCIAL HISTORY (AMSTERDAM)

Das Internationale Institut für Sozialgeschichte (IISG) wurde 1935 eröffnet. Es ging aus dem 1914 gegründeten Niederländischen Archiv für Wirtschaftsgeschichte NEHA hervor, das Archive von Unternehmen, wirtschaftsgeschichtliche Quellen sowie Zeugnisse der Arbeiterbewegung aus ganz Europa sammelte. 1989 wurde das Institut wieder mit dem NEHA zusammengeführt und befindet sich heute mit dem Niederländischen Pressemuseum in einem Haus, sodass der Online-Katalog des IISG alle drei Einrichtungen repräsentiert. Es veröffentlicht die „International Review of Social History“ und veranstaltet alle zwei Jahre die „European Social Science History Conference“. Wichtigeste Photosammlungen sind die des Algemeen Hollands Fotopersbureau (AHF)/Ben van Meerendonk, das Archiv der Tageszeitung „De Waarheid en het Vrije Volk“ sowie das Langzeitprojekt Het Historisch Beeldarchief Migranten (HBM); online werden virtuelle Ausstellungen sowie Katalogzugang geboten.

KONINKLIJK INSTITUUT VOOR DE TROPEN

Seit 1872 sammelte das Tropenmuseum Photographien der ehemaligen niederländischen Kolonien; nach 1960 wurde der Fokus auf tropische und subtropische Länder verbreitert. Die historische Sammlung umfasst etwa 200.000 größtenteils in Prachtalben aufbewahrte Aufnahmen, die moderne Sammlung besitzt derzeit an die 144.000 Bilder.

MARIA AUSTRIA INSTITUT

Das nach der aus Österreich emigrierten Photographin benannte Institut, das dem Gemeindearchiv der Stadt Amsterdam inkorporiert ist, verfügt über rund zwei Millionen Negative, u.a. von Carel Blazer, Fred Brommet, Hans Buter, Hans Dukkers, Henk Jonker, Wim Meischke, Jaap Pieper, Sem Presser, Nico van der Stam, Bram Wisman, Ad Windig, Eli van Zachten, Maria Austria u.a.m.

PHOTOGRAPHY MUSEUM (AMSTERDAM)

Das foam sieht sich als ein für Amsterdam typisches Museum: inspirierend, zugänglich, unkompliziert aber dennoch kritisch. Neben den großen Namen will das foam ein Forum für noch unbekannte, sich entwickelnde Künstler sein. Es hat sich nicht auf einen bestimmten Bereich spezialisiert, sondern präsentiert die Photographie in jeder Form: autonome Photographie, Dokumentarphotographie, historische, zeitgenössische und angewandte Photographie.

RIJKSPRENTENKABINET DES RIJKSMUSEUMS (AMSTERDAM)

Derzeit umfasst die Sammlung im Prentenkabinet des Rijksmuseums über 100.000 Photographien des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, darunter Namen wie Baldus, Le Gray; Fenton, Julia Margaret Cameron, Asser, Breitner. Teile davon sind online abfragbar auf der Portalseite Early Photography bzw. über den Museumseigenen Online-Sammlungskatalog. Hinzu kommen ca. 2.500 mit Photographien illustrierte Bücher von 1839-1900 (ehem. Sammlungen Joseph und Hartkamp), Alben mit Reisephotographie, Reproduktionen, aber auch niederländische Dokumentarphotographie nach 1945, zudem seit 1979 Ergebnisse einer laufenden Photokommission.

VERHALEN VAN VROEGER

„Geschichten früherer Zeiten“ ist ein Oral History Projekt, für das Privatpersonen anhand ihrer Familienphotos ihre Lebensgeschichte erzählen, die nach Namen, nach Adresse oder nach Jahr aufgerufen werden kann.

FOTOMUSEUM DEN HAAG

Das frühere Schamhart-Heijligers Gebäude am Gemeentemuseum wurde von den Architekten Benthem-Crouwel umgewandelt, um das Fotomuseum zu beherbergen. Das Museum spezialisierte sich auf die Ausstellung zeitgenössischer Photographie. In seinem Besitz befinden sich unter anderem Werke von Piet Zwart, Paul Schuitema, Paul Citroen, Cesar Domela, Laszlo Moholy-Nagy, Gerard Fieret, Nan Goldin, Paul Blanca und Dana Lixenberg. Das Museum arbeitet Hand in Hand mit der Universität Leiden, die eine der größten und wichtigsten historischen Fotografiesammlungen Europas besitzt. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit der Königlichen Kunstakademie in Den Haag geplant, um einen Masters Kurs für Fotografie anzubieten.

NEDERLANDS FOTOMUSEUM (ROTTERDAM)

Den Sammlungsschwerpunkt des Niederländischen Fotomuseums in Rotterdam bilden Fotografien von 70 niederländischen Künstlern des 19. und 20 Jahrhunderts. Mit Hilfe einer Suchmaske können Informationen zu Künstlern und Werken abgerufen werden; aktuelle Ausstellungen werden mit Bildbeispielen vorgestellt. Darüber hinaus informieren die Seiten über Fotoprojekte, an denen das Museum beteiligt ist und es werden weiterführende Links, besonders zur Fotografie der Niederlande, angeboten. Das Museum befindet sich im Las Palmas Gebäude auf der kulturelle Halbinsel Kop van Zuid in Rotterdam.