Dissertation Saskia Pütz

Dr. des. Saskia Pütz
Künstlerautobiographien. Künstlerschaft im 19. Jahrhundert am Beispiel von Ludwig Richters "Lebenserinnerungen eines deutschen Malers".

Abgeschlossene Dissertation, Freie Universität Berlin 2008. Druckfassung in Vorbereitung.  

Die Frage nach Erzählstrukturen von künstlerischen Identitätskonzepten bildet den Ausgangspunkt der Arbeit. Anhand von deutschsprachigen Autobiographien bildender Künstler des 19. Jahrhunderts, allen voran Ludwig Richters „Lebenserinnerungen eines deutschen Malers“ (1885), werden die unterschiedlichen literarischen, kunstwissenschaftlichen, psychologischen und religiösen Einflüsse untersucht, die darin zu „typisch individuellen“ Lebensgeschichten verdichtet werden.
Treten Künstlerautobiographien vor 1860 eher singulär auf, lässt sich ab diesem Zeitpunkt ein signifikanter Anstieg verzeichnen, der im Kontext der Professionalisierung kunsthistorischer und kennerschaftlicher Institutionen und Medien analysiert wird. Im Spannungsfeld von wissenschaftlichen Interessen und literarischen Vorbildern setzen sich die Künstler mit ihrer eigenen Tätigkeit auseinander. Entgegen der Auffassung als referentielle Berichte und authentische Zeugnisse werden die Texte so als Projektionen der eigenen Lebensgeschichte verstanden und auf ihre literarische Fiktionalisierung hin untersucht, die das „Bild“ des Künstlers nachhaltig geprägt hat.

Kontakt: s-puetz AT gmx.de