Margrit Vogt

Margrit VOGT
Von Kunstworten und –werten: Die Entstehung der deutschen Kunstkritik in Periodika des 18. Jahrhunderts

Promotion 2008 an der Humboldt-Universität zu Berlin
Publikation ist 2010 erfolgt.

Die Dissertation sucht Typen der deutschen „Kunstkritik“ in deutschen Gelehrtenjournalen, Rezensionsorganen und literarischen Zeitschriften seit ihrer Entstehung in den 1750er Jahren zu eruieren. Während sich das französische Kunstgeschehen auf die sog. Salons konzentriert, die im Jahres- oder Zweijahresrhythmus als Akademieausstellungen im Salon Carré des Louvre abgehalten werden und als Kristallisationspunkt der räsonnierenden Öffentlichkeit in Paris fungieren, muss sich das dezentrierte deutsche Kunstfeld erst ausdifferenzieren. Mit Museumsbildungen und der Öffnung herzöglicher Privatgalerien für das kunstinteressierte Publikum wird im deutschen Sprachraum allmählich ein „Gespräch über bildende Kunst“ entfacht, das sich anfänglich als Inventarisierungstendenz in den Kunstzeitungen und –zeitschriften  niederschlägt. Obwohl die deutsche Kunstkritik sich an französischer Kunsttheorie und Salonkritik orientiert, entwickelt sie sich eigenständig. Denn die Ausbildung der Kritikfähigkeit der deutschen „Kunstkritik“, ihre qualitative und quantitative Wandlung, erfolgt entsprechend der divergierenden Öffentlichkeits- und Kunstmarktstruktur. Als sinnkonstituierende Komponenten der entstehenden unterschiedlichen Kritiktypen werden in diesem Sinne die sich wandelnde Öffentlichkeit im Zeitraum von 1750-1780, das sich verbreitende Interesse für Kunstbelange, die Ausdifferenzierung des Kunstmarkts und die Integration der Kunstkritik in einen Zeitschriftentypus reflektiert.

ISBN: 978-3-11-175326-3