Rezension
Editorial
Liebe Kunstform-Leserinnen und -Leser,
im November 2017 ging die Story der "Indiana Joan" durch die Presse, einer heute 95-jährigen Australierin, die in den 1960er Jahren den Diplomatenstatus ihres Gatten nutze, um in Ägypten und im Nahen Osten in archäologischen Stätten nach Artefakten zu suchen und eine private Antikensammlung aufzubauen. Der in "The West Australian" publizierte Artikel, der das Ziel verfolgte, Passion und Forscherleben der Joan Howard zu würdigen, hat in der Facharchäologie heftige Gegenrekationen ausgelöst, waren Raubgrabungen und Antikenausfuhr in den betroffenen Staaten doch schon zur Tatzeit illegale Handlungen (https://archaeologik.blogspot.de/2017/11/indiana-joan-internationale-reaktionen.html).
Die Häufigkeit, in der Fragen des Kulturgüterschutzes und des illegalen Kunst- und Antikenhandels in den letzten Jahren in der Presse auftauchen, und die Tatsache, dass in Deutschland 2017 mit dem "Kulturgutschutzgesetz" zumindest ein Schritt in Richtung längst fälliger rechtlicher Regelungen auf diesem Gebiet getan wurde, lassen hoffen, dass sich auch jenseits der Fachöffentlichkeit zunehmend eine Sensibilität für diese Thematik etabliert. Wie weit und komplex das Themenspektrum ist, zeigt in dieser Ausgabe die Rezension von Klaus Graf zu Ulrike Sbresnys Untersuchung über "Sammlungen des Adels".
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und frohe Festtage!
Philippe Cordez Hubertus Kohle Susanne Leeb Florian Leitner Sigrid Ruby Ute Verstegen
zur Ausgabe KUNSTFORM 18 (2017), Nr. 12