II.41

Die Kleidung des Hohenpriesters
Der Theologieprofessor Johannes Braun (1628-1708) schuf eine erste detaillierte, wissenschaftliche Kostümkunde, die sich mit der Kleidung der jüdischen Hohenpriester befasst.

Zur Illustration sind der Kostümkunde ganzseitige Kupferstiche beigefügt. Einige dieser Motive kehren verkleinert auf dem schaubildartigen Titelkupfer wieder. Im Zentrum stehen zwei Priester in vollem Ornat, dem linken vom Typ des Aaron ist ein Rind als Opfertier zur Seite gestellt, der rechte trägt einen Ziegenbock auf dem Arm. Das signierte Frontispiz stammt von der Hand des Amsterdamer Kupferstechers Bastiaen Stoopendael. Die einzelnen Bildfelder orientieren sich thematisch an der Abhandlung, gleichzeitig greifen sie bei der Darstellung Aarons eine Bildtradition auf, die sich bis zur Postille Nikolaus’ de Lyra zurückverfolgen lässt (Exponat II.44).
 

II.41 Johannes Braun: Bigdê kohanîm. Id Est Vestitus Sacerdotum Hebraeorum, 2 Bde., Amsterdam: Abraham van Someren, 1697-1698
UB Heidelberg, Q 752-6 B RES

II. Antiquarisch-historische Forschung