II.14a

Götzenbilder im Wandel
Vincenzo Cartaris Traktat über die Götterbilder der Alten wendet sich bewusst an die Künstler, denen er ausführliche Anleitungen zur Visualisierung an die Hand geben möchte. Sein Gegenstand ist die Ikonographie der Götter, der er in ihren Aufmachungen samt Attributen nachkommt.

Als der zunächst bildlose Traktat für seine dritte Auflage in Venedig 1571 um Kupferstich-Illustrationen erweitert wurde, setzte eine überwältigende Rezeption des Werkes bis ins 18. Jahrhundert ein. Illustrator Bolognino Zaltieri griff für seine Figurenkonzeption nicht primär auf antiquarisches Material zurück, sondern ließ sich von den Ekphrasen Cartaris und seiner Imagination leiten. Die Abbildungen versetzen die einzelnen Göttergestalten in detailreiche Landschaften, wodurch der mythologische Erzählcharakter der Figuren auf das Medium Bild übertragen wird.
 

II.14a Vincenzo Cartari: Les Images des Dieux Contenant leur Pourtraits, coustumes & ceremonies de la Religion des Payens, Lyon: Paul Frellon, 1624
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II. Antiquarisch-historische Forschung