II.21

Totenverehrung als Ursprung der Idolatrie
Der Ferrareser Gelehrte Lilio Gregorio Giraldi (1479-1552) publizierte 1539 ein kleines Werk über Gräber und Sepulkral-Riten in der Antike. Den Anfang der Idolatrie sieht er im Grabkult begründet.

Giraldi eröffnet seine Abhandlung mit der Paragone-Frage, ob Monumente oder Schriften das längere und sicherere Gedächtnis garantierten. Dies erlaubt ihm, einen Überblick zu den (antiken) Grabmalstypen und -materialien auszubreiten: Genannt werden Vasen, an Bettformen angelehnte Sarkophage, Kolossalstatuen, Obelisken, Pyramiden, Bildnisse aus Gips, Marmor und Metall. Von Giraldi stammt auch das erste gedruckte humanistische Handbuch zur antiken Mythologie (Exponat II.11).
 

II.21 Lilio Gregorio Giraldi: De sepulchris & vario sepeliendi ritu, libellus, Basel: Isengrin, 1539
UB Heidelberg, B 1217 RES
Digitales Faksimile

II. Antiquarisch-historische Forschung