II.26

Kartographierung des christlichen Untergrunds
Eines der wichtigsten Ereignisse in den Jahrzehnten um 1600 war die Entdeckung des frühchristlichen Totenkultes durch die systematische wissenschaftliche Erkundung der römischen Katakomben

Nach Vorarbeiten von Onofrio Panvinio, Pompeo Ugonio, Philips van Winghe und Alonso Chacón muss die große posthume Publikation des Antonio Bosio (1575-1629), die Roma sotterranea von 1632/1636, als das eigentliche Gründungswerk einer christlichen Archäologie gelten. Die reiche Ausstattung an Illustrationen geht auf die Zeichnungen des Malers Angelo Santini zurück, der Bosio bei seinen unterirdischen Erkundungen begleitete. Allerdings war Bosios Manuskript durch den mit der Edition betrauten Giovanni Severano verändert und fertig gestellt worden (eine zweite Auflage 1650) und ein weiterer, noch deutlicherer Eingriff erfolgte durch den Herausgeber der lateinischen Ausgaben von 1651 und 1659, Paolo Aringhi.
 

II.26 Antonio Bosio / Giovanni Severano / Paolo Aringhi: Roma subterranea novissima, 2 Bde., Paris: Frédéric Leonard, 1659
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II. Antiquarisch-historische Forschung