II.34

Isis, die archetypische Muttergöttin
Bei dem vierbändigen Oedipus Aegyptiacus handelt es sich um die umfassendste und detaillierteste Auseinandersetzung Kirchers mit dem alten Ägypten und den Höhepunkt der ägyptologischen Bemühungen des 17. Jahrhunderts.

Der Druck des Werkes mit seinen zahlreichen Bildtafeln dauerte mehr als drei Jahre (1652-1655). Eingangs erklärt Kircher sein Ziel, eine vollständige Idee von der Religion, Theosophie und Philosophie des alten Ägypten geben zu wollen, ausgehend von der Entzifferung der Hieroglyphen, die für ihn gemäß einem neoplatonischen Ansatz Konzepte bzw. kosmologische Ideen verbargen. In diesem breiten und gewagten Ansatz unterschied sich Athanasius Kircher deutlich von seinen Vorgängern Mercati und Pignoria, die einen größeren Skeptizismus an den Tag legten. Kircher begründete mit diesem Werk wesentlich seinen Ruf als Universalgelehrter.
 

II.34 Athanasius Kircher: Oedipus Aegyptiacus, hoc est universalis hieroglyphicae veterum doctrinae temporum iniuria abolitae instauratio, Rom: Vitale Mascardi, Bd.1, 1652
UB Heidelberg, C 2850 A Folio RES
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II. Antiquarisch-historische Forschung