II.1

Über Ordnen und Abschreiben
Der Theologe, Historiker und Antiquar Johannes Rosinus (1551–1626) ist vor allem wegen seines Corpus-Werkes über die römischen Altertümer bekannt. Dieses enzyklopädische Kompendium behandelt die Geistes- und die Sachkultur des antiken Rom.

Rosinus selbst besuchte nie Italien und Rom. Ohne direkten Zugang zu antiken Monumenten stütze er sich größtenteils auf literarische Quellen. Erstmals erschien das Werk in Basel 1583 unter dem Titel Romanarum antiquitatem libri decem. Nach dem ersten Buch, das der Stadt mit ihren Monumenten gewidmet ist, wendet sich Rosinus in den Büchern II–IV den römischen Göttern, ihren Tempeln und Gebäuden, Schreinen und Altären zu. Im Anschluss behandelt er die Priesterschaften, Gottesdienste, Rituale und den Kalender mit seinen Feiertagen. Darauf folgen in den restlichen sechs Büchern Erläuterungen über Spiele, Theater, Kleidung, Hochzeiten, Beerdigungen, das Forum, die Magistrate, das Gesetz, die Justiz und das Militär. Seit 1602 erschienen Ausgaben mit Ergänzungen des Schotten Thomas Dempster (1579–1625).

 

II.1 Johannes Rosinus / Thomas Dempster (Hrsg.): Antiquitatum Romanarum corpus absolutissimum, Genf: Cartier, 1602
UB Heidelberg, C 645-1 RES

II. Antiquarisch-historische Forschung