im Bauer, groß wie ein Sofakissen und mit einem schwarzen Hut auf dem Kopf . . Doch solche und ähnliche Enttäuschungen brachten Herrn B. F. Nuckel nicht von seinem Ziele ab, und die Nachwelt wird hier wieder ein Beispiel von zähem Forscherwillen zu verehren haben. Endlich war er so weit, daß er vor die Öffentlichkeit treten konnte. Die be; kannte Traumpillen;A.;G. wurde gegründet, aber die Rezepte behielt er als sein Geheimnis. Das erste Kästchen, das in den Handel kam, enthielt bereits zehn verschiedene, natürlich angenehme Träume, je nach Wunsch und Stimmung konnte man für die Nacht vorsehen: Schöne Kindheitserinnerung; Geldsegen; Wunderbare Landschaft; Triumph über Gegner; Musikalische Nacht; Abreise der Verwandten usw. Natürlich gab es eine Sensation, nachdem die erwiesene Wirkung die anfänglichen Zweifel und Verhöhn nungen Lügen gestraft hatte. Die meisten Zeitungen schrieben • davon in einem pompösen Stile: „Neuer Sieg der Menschheit über die dunk; len Mächte.“ — „Ein Fortschritt mit unabsehbaren Folgen.“ Manche kündigten einen neuen Weltge; Schichtsabschnitt an, denn aus den bösen Träumen stamme dieser und jener böse Wille. Amerikanische Zei; tungen nannten den „TraurmNuckel“ einen kühnen Flieger in die innere Stratosphäre und brachten Über; Schriften wie „Pille dringt ins Un; bewußte“. — Freilich: die ganze Psy; choanalyse war durch die Erfindung Der Chef Ernst Pemsolit in völlige Unordnung gebracht. Später, als sich die Wirkung der Mittel immer weiter und bei den verschie; densten Temperamenten bewahrheitete, tauchten auch die ersten heftigen Gegner; stimmen auf. Es wurde vor dem Eingriff in das Unbewußte gewarnt, der schreck; liehe Schäden hervorrufen müsse. (Das las Herr Nuckel mit Bedenken.) Der konfektionierte Traum von der Stange wurde als typisch für gewisse Leute be; zeichnet. (Herr Nuckel las das mit Entrüstung.) Es gab aber auch ausländische Blätter, die neidisch von einer deutschen Annexion der Träume zeterten und behaupteten, diese Traumpillen wären Aufrüstung mit gefährlichster Waffe. (Herr Nuckel las das fast getröstet; es brachte ihn auf einen neuen Gedanken.) Denn Trost brauchte er bald, als er die Industrialisierungsgelüste mit seinem Traumwerkzeug von Tag zu Tag unmäßiger wachsen sah. Eine amerikanische Riesenfabrik führte eine Zwangseinnahme des Pulvers Nr. iij bei ihren Arbeitern ein, damit sie morgens freudiger und leistungsfähiger anträten. In anderen 545