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aufgebaut mit beleuchtetem Kirclien- selimuck. In den Betten liegen die Kranken und sehen mit glänzenden Augen auf den Zug, der da heransingt. Wir ziehen durch alle Gange, durch die Korridore, in den Höfen sind wir, wir gehen durch alle Zimmer, durch alle, es soll keiner ausgelassen werden. Ave — Ave — Ave Maria — Auf den Backenknochen liegt hek tisches Bot, die Gesichter sind mit Schweißperlen benetzt, der Ausdruck ist fiebrig, aufgeregt.... Ein Kind streckt die Hände nach den bunten Lichtern aus. . . . Eine alte Frau schluchzt und kann nun gar nichts sehen vor Tränen. Ein Alter liegt mit gekreuzten Händen — ich weiß zufällig, wie er ganz aus sieht — er leidet Schinerzen. Wir stei gen die Treppen hinauf, zum ersten Stock, zum zweiten . . . Die Mauern hallen vom Chorgesang wieder. Wachs bleiche Frauengesichter sehen uns an, es ist soviel Zärtlichkeit in diesen Augen, kraftlose Hände liegen auf Decken, einmal weint ein ganzer Saal. Mir steigt etwas in der Kehle auf. Inzwischen haben sie sich vor der Kirche und um die Kirche versammelt. Auf den liampen stehen sie Kopf an Kopf, die Plattform ist gedrängt voll, der Platz ist leer, aber weit unten, an der Esplanade, tauchen Feuerfünkchen auf . . . Sie fangen an. Und da leuchtet die Basilika, ihre Konturen sind mit Glühlämpchen nach gezogen, ein Scheinwerfer erhellt die Spitze des Turmes, der liegt in bleichem Licht und sieht aus, als verschwinde er in den Wolken, oben auf dem Pic du Jer, einem Berg in der Nähe von Lourdes, blitzt ein Feuerkreuz. Und da setzt sich die Prozession in Bewegung. Hier hört jede Schätzung auf. Es ist einfach ein breiter Lichtstrom, der sich dahinbewegt, die Pünktchen ergießen Kranke aus allen Ländern der Welt aut dem Platz vor der Grotte, der (Stunde des Wunders liarrend, 111 der das Gebet zur Jungtrau Alarm von allen Pilgern gleichzeitig gesprochen wird. ys