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Häuptling eines befreundeten Stammes be schwor, von seinem Unternehmen abzu stehen, das der sichere Tod für alle daran beteiligten Weißen sei, brach Phillips mit sechs anderen britischen Beamten, zwei englischen Kaufleuten, einem farbigen Beamten, elf Dienern und zweihundert fünfzehn Trägern am 2. Januar von Sa- pelo auf und begann den Marsch durch den Urwald. König Overami Duboar warnte zum letzten Male. Er sandte der Expedition drei Abgesandte ent gegen, die im Namen ihres Herr schers erklärten, Mister Phillips sei willkommen, wenn er ohne Begleitung käme, er möge die Karawane zurücklassen und allein nach Benin kommen. Sollte er sich dieser Vorschrift nicht fügen, habe er sich die Folgen selbst zuzuschreiben. Phillips fügte sich nicht. Er mar schierte mit seinen zweihundert Trägern tollkühn, ja man kann sagen tolldumm, in das Dschungel hinein und wurde sechs Stunden später von einer schwarzen Ar mee, von einem Heer furchtbar bemalter, mit Speeren, Keulen und vergifteten Pfei len bewaffneter Neger überfallen. Um seine friedlichen Absichten zu beweisen, hatte Phillips alle Waffen, sogar die Be- volver bei dem großen Gepäck zurückge lassen. So entspann sich ein Kampf, der kein Kampf war, sondern ein grausames Gemetzel, das damit endete, daß die ganze Karawane niedergemacht und ihr Gepäck von den Negern geraubt wurde. Nur zwei Weiße entkamen. Dem Ka' pitän A. M. Boisragon und Mr. Locke gelang es, in den Busch zu flüchten und nach einem furchtbaren Marsch ein befreundetes Dorf zu erreichen. In völliger Erschöpfung, verwundet, halb verhungert und fiebernd kamen die beiden