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Buchstaben gebildet und untereinanderge- setzl, also sind die Buchstaben a. -□ / *L k‘[Z fi’X u.-S & • _ g. -r i =n g--v • 0 C‘l A'~~\ Ms "13 7* = ^ d i ' _J » •/ >4 "ZI e • I 4 '■ U o - ■ \ ^ = h» 14 ' A k-V Die Wellenlinien vor und über einzel nen Zeichen geben zum Ausdruck, daß dieses Zeichen im Quadrat unten oder rechts steht, um eine Verwechslung mit den gegenüberliegenden Zeichen zu ver hüten. Unter den Vertauschmethoden (Caesar) sind noch heute sehr beliebt die sog. Wahlspruchchiffren. Ihnen liegt ein Wahlspruch zugrunde, dessen Buchstaben für die Buchstaben des Alphabetes gesetzt werden, z. B. suaviter in modo, fortiter in re (Angenehm in der Art, tapfer in der Tat) suaviter in mod o fortiteri nre abcdefghij klmnopqrstuvwxyz Die Lösung wird dadurch erschwert, daß z. B. i für e, i, s und w steht, so daß also das englische Wort wise in der Chiffre heißen müßte: iiii. Außer den Vertauschgeheimschriften gibt es noch mathematische, technische und chemische Geheimschriften. Die mathematischen sind den Vertauschchiff ren sehr ähnlich, nur daß bei ihnen die Buchstabenfolge durch Berechnung mathematischer Figuren wie Winkel, Parallelogramme, Beohtecke und Pyra miden bestimmt wird, was natürlich eine Lösung ungemein erschwert. Zu den tech nischen Geheimschriften gehören die Netz-, Gitter- und Patronengeheimschriften, die sehr viel im Gebrauch sind. Die Gitter^ Chiffren z. B. werden folgendermaßen her gestellt: Zwei gleich große Karten werden mehrmals an denselben Stellen durchlocht, und zwar so, daß dreisilbige Worte in den Löchern Platz haben. Will nun jemand chiffriert schreiben, so setzt er die ge heime Mitteilung in die Löcher und füllt den übrigen Raum durch irgendeine be langlose Mitteilung aus. Endlich die chemischen Geheimschrif ten. Sie sind mit unsichtbaren Tinten ge schrieben. Die Schriftzüge werden beim Erwärmen des Blattes sichtbar, manchmal verschwinden sie beim Erkalten wieder. Derartige Tinten sind: Zitronensaft, Spei chel, Zuckerlösung, Alaunlösung. Abbil dung II stellt eine mit Alaunlösung zwi schen den Zeilen geschriebene Mitteilung dar. Der Inhalt des Schriftstückes gibt einen ganzen Roman wieder, ein näherer Kommentar dürfte überflüssig sein. —■ Einst rief mich telephonisch ein bekannter Professor an und bat mich, doch einige Briefe zu untersuchen, die an seine Toch ter gekommen waren. Er teilte mir per sönlich dazu mit, daß seine Tochter frü her mit einem Studenten der Chemie ver kehrt habe, welchen Verkehr er aber ganz unterbunden habe. Während seine Toch ter erkrankt war, kamen auf einmal Briefe von einer Freundin aus Leipzig, die ihm bis dato unbekannt gewesen sei. Er vermutete, daß die Briefe von besag tem Studiosus stammten, der, wie er er fahren hatte, jetzt in Leipzig studierte. Die Briefe waren, wie ich feststellte, sämt lich auf rosarotes Papier geschrieben. Der letzte, der mir zur Verfügung stand, lau tete so: 110