Im Gegensatz zu den Auto rekorden wird man die Ver suche, hohe Geschwindig keiten in derluftzu erzielen, als Pionierarbeit der Technik billigen müssen, da das Flug zeug in derEntwicklung steckt Die wiederholten Versuche der Kanaldurchschwimmung können uns_ auch nicht von deren Notwendigkeit über zeugen. Viele mußten dabei in völlig erschöpftem Zu stand geborgen werden arten ist eine Angelegenheit breitester Massen geworden. Neben der gesunden, ernünftigen, körperstählenden Sportbetäti gung stehen Entartungserscheinungen. Die Jagd nach dem Rekord, die im Grunde dem sehr verständlichen, natürlichen und richtigen Streben nach Höchstleistungen entsprungen ist, hat manchen Rekord süchtigen aut Abwege gelockt, hat Sen sationsgier bis zum Wahnsinn gesteigert. Es ist Wahnsinn und hat nichts, aber gar nichts mehr mit Sport zu tun, wenn man (in grotesker Nachahmung jener Sechstage-Rennen der Radfahrer, bei denen zwar der Wahnsinn noch nicht begonnen, der Sport aber bestimmt aufgehört hat) Sechstage-Tanzen veranstaltet, es ist Wahnsinn, aber keineswegs eine sportliche Leistung, wenn jemand seinen Ehrgeiz darein setzt, möglichst lange in einer bestimmten Haltung auf einem Baum zu sitzen (was die Fakire Indiens übrigens viel konsequenter und eindrucksvoller zu wege bringen). Es gibt aber auch ernst hafte Sportkonkurrenzen, bei denen man die Frage nach der Zweckmäßigkeit (auch Sport sollte nie reiner Selbstzweck sein) verneinen oder zumindest nicht unbe dingt bejahen wird. Die sich immer mehr häufenden Versuche der Kanaldurch schwimmung vermögen, zumal sie meist mißglücken, von ihrer Notwendigkeit nicht zu überzeugen, und auch der Marathon lauf, der eine der Glanznummern jedes Olympia-Programms ist, ist immer wieder von Sportärzten scharf befehdet worden. Schon beim ersten modernen Olympia (1896 in Athen) boten die 42,2 Kilometer- 414