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T , j-'-.-Tn!:Mu.L-u'jfr^T7TT^nnn? Wie wohlig wär’s, lächelnd im Heu Mit Mondes Maul Hafer zu kauen! Und was kann ihr dieses, bittere Lächeln sagen: Für die Frauen trag ich nicht Zylinder. Kann die dumpfe Qual des Herzens nicht ertragen; Leichter wird es, milder wird die Trauer, Streu ich Gold des Hafers meiner Stute. Die Unterhaltung zwischen Jessenin und der Duncan vollzog sich in Gesten mit Knie- und Ellbogenstößen. Während sie tanzte, saß er am Tisch, sah aus einem Augenwinkel auf sie und runzelte die Stirn. Vielleicht gerade in diesen Minuten wurden die Worte des Mitleids in ihm zu Reimen: Aus den Herzen verdrängt und vergessen . . . Und man hatte den Eindruck, daß er seine Freundin als einen Albdruck empfindet, der nicht mehr schreckt, weil man sich an ihn gewöhnt hat, der aber deshalb nicht weniger lastet. Einige Male schüttelte er sich, wie ein Mensch, dem sich eine Fliege auf den kahlen Schädel gesetzt hat. Endlich fiel die Duncan erschöpft auf die Knie und sah dem Dichter mit einem welken, begehrlichen Lächeln ins Gesicht. Jessenin legte die Hand auf ihre Schulter, wandte sich aber heftig ab, und wieder mußte ich denken: Ob nicht in diesem Augenblick die ebenso grausam wie mitleidsvoll verzweifelten Worte aus ihm hervorgebrochen sind: Warum glotzst du mich an denn so wasserblau? In die Fresse eins!? . . . Geliebte, ich weine, Verzeih . . . verzeih . . .! Wir baten Jessenin, uns etwas zu lesen. Er willigte gern ein, stand auf und begann den Monolog des Chlopuschtschi. Anfangs machten die tragischen Schreie des Verbannten einen theatralischen Eindruck. „Wahnsinnige, besessene, blutige Trübseligkeit. Wo bist du, Tod?“ Bald aber fühlte man, wie Jessenin selbst erschüttert liest, und es wurde zum Weinen schwer, ihm zuzuhören. Ich könnte nicht sagen, daß sein Lesen künstlerisch, kunstvoll oder etwas Derartiges war. Alle diese Epitheta sagen nichts, über den Charakter dieses Vortrags. Die Stimme des Dichters klang etwas heiser, schreiend, hohl, so daß nichts die bleischweren Worte des Chlopuschtschi besser hätte unterstreichen können. Wundervoll echt und außerordentlich stark klang die mehrmals und in wechselndem Ton wieder holte Forderung des Verbannten: „Ich will ihn sehen, diesen Menschen!“ Und hervorragend war das Entsetzen wiedergegeben in dem Ausruf: „Wo ist er denn, wo? Ist er denn wirklich nicht da?“ Es schien fast unglaublich, daß dieser kleine Mensch diese ungeheure Ge fühlsstärke, diese absolute Ausdruckskraft besaß. Während des Lesens erbleichte I T 2