Vorhaben exponiert) nach, einem einheitlichen (ich betone nochmals: nicht etwa „gut angezogenen“ Menschen). Sie suchen meist vergeblich. — Was in der Nähe, „im Leben“, noch absolut möglich und vorteilhaft dünkt, wirkt in Podium- oder Bühnenentfernung unmöglich. Das Aeußere der Schauspielerin — und besonders der Schauspielerin von heute — muß durchdacht, durchfühlt, mit einem Wort: durch Kunst gegangen sein; ist es das nicht, gehen wir statt vorwärts — zurück. CINELANDIA, DIE FILMSTADT Aus einem Roman Von RAMON GO MEZ BE LA SERNA Die Schurken. U nunterbrochen kommen Schurken nach Cinelandia. Es .sind korpulente, elegant gekleidete, unsympathische Männer. In ihrem Vaterlande taugten sie zu nichts, und wären sie dort geblieben, so hätte man sie umbringen müssen. Das Leben der wirklichen Städte vermag nicht, diese Menschen sich an zugleichen. Sie .sind sozial unmöglich, und so wenden alle diejenigen, die einen wirklich gut gelungenen .Schurkentypus darstellen, sich der Stadt dieses Scheines zu. Der Gouverneur von Cinelandia gerät bei ihrem Anblick in Begeisterung: — — „Was haben Sie für eine herrliche Verbrecherphysiognomie, mein Freund!“ — — ruft er aus, während er mit Entzücken das widerwärtige Gesicht, die prachtvoll unsympathische Erscheinung eines Neu-Ankömmlings betrachtet. Macht der Schurke auf den Gouverneur den Eindruck wirklich guter, voll kommener Schurkerei, so bekommt er einen Engagementsvertrag. Jacques Estruc konnte diese Leute nicht ausstehen, von allen Menschen, die er in Cinelandia traf, waren diese ihm am unangenehmsten. Alle Schurken, die im Grunde gar keine sind, aber durch ihr gräßliches Gesicht so wirken, als ob sie es wären, begeben sich auf den Weg nach der Stadt des Films, Von klein an waren sie unsympathisch, abstoßend, widerwärtig. Kein Mensch konnte sie leiden — so abstoßend waren sie, daß man ihnen alles Schlimme zutraute. — „Was hat der Kerl für einen ekelhaften Kopf!“ sagten die Zuschauer im Theater, wenn ein Mensch mit einer solchen Verbrecherphysiqgnomie während des Zwischenaktes aufstand, um sich im Hause umzuschauen. ■Diese Menschen scheinen immer irgendwie auf der Lauer zu liegen, und es gibt nichts Gemeineres, als den zugleich verächtlichen und tückischen Aus druck ihres Gesichts. .Die bösartige Mundfalte, der lauernde Blick, voll seltsamer Hinter hältigkeit, die unangenehm fahle Gesichtsfarbe, das zugleich Tierische und