Streckenreklame an der Eisenbahn ja allgemein bekannt, daß Amerika Kasten» und Klassenunterschiede im öffentlichen Leben nicht kennt. Ob der Mr. Smith Generalmanager oder Portier ist, das ist für seine Wertschätzung durchaus nichtausschlaggebend.seinWertwirdnurbestimmt durch sein Betragen und durch sein Geld. Auch wieder ein Moment, welches die Möglichkeiten der Reklame außerordentlich vereinfacht, denn sie wendet sich eben immer »an die Amerikaner«, und sie braucht auf keine Kasten» oder Klassenunter» schiede Rücksicht zu nehmen. Interessant wie das Leben sind natürlich auch die Stadtbilder. Wir kennen aus unseren illustrierten Blättern so ziemlich jedes markante Gebäude von New York. Nun geht es uns ja häufig so, daß uns Städte und Gegenden, die wir oft in Bildern gesehen haben, in der Wirklichkeit enttäuschen. Alle Vorstel» lungen, die ich von New York hatte, wurden von der Wirklichkeit übertroffen. Der erste große impo» sante Eindruck des Hafens verregnete zwar total, aber das ist nicht so schlimm, man kann ihn ja an einem schönen Tage für 10 Cents nachholen. Der außerordentlich starke Eindruck New Yorks wurde vielleicht bei mir durch die Reihenfolge der Erlebnisse noch unterstrichen. Eine freudige Über» raschung: die erste Plakatwand, die ich in New York sah, trug ein Hohlwein»Plakat. — In fünf Minuten brachte mich das Auto zum größten Hotel derWelt, dem Pennsylvania Hotel in der 7. Avenue. Hier gab esdiezweite Überraschung: MeineKoffer, die ich im Hafen dem Expreß»Mann übergeben hatte, standen bereits in meinem Hotelzimmer, als ich es betrat. Mit der subway (der Untergrund» bahn), in die man direkt vom Hotel aus gelangt, fuhr ich sodann zum Woolworth»Building, dem höchsten Gebäude der Welt. Im 49. Stock hat Herr Wiener seine Office, und seiner Liebenswürdigkeit verdanke ich es, daß ich New York zum ersten Male von dieser einzigartigen Stelle aus sehen konnte. Einige Aufnahmen, die ich von dort oben machen konnte, geben nur einen schwachen Ein» druck wieder. Phantastisch, weit über den Hafen hinaus zu sehen und gleichzeitig auch das Ge» wimmel derMenschen tief unten auf dem Broadway. Im Großen und Ganzen interessiert uns ja hier nur das Gesicht der Reklame, und es gibt ganze Stadt» viertel, deren Gesicht überhaupt nur durch die Reklame bestimmt wird. Die Riesenplakatwände,