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von XiLCiarto J Zaccdti In der überfüllten Halle des Grand- Hotels in Monte Carlo saßen an den vielen kleinen Teetischen Damen in übereleganten Frühjahrsloileltcn und Herren in hellen Anzügen. — Neben den Tischchen erhoben sich an langen Stielen Lampen und ein Bal dachin, unter dem sich das Orchester ver barg, welches von phantastischen Seiden blumen beleuchtet wurde. Der dicke Samt teppich von karmesinroter Farbe dämpfte JC[ustriert von Prof. Glatz die Geräusche der Schritte, die Kellner kamen und gingen wie Schatten; man hörte diskretes Geplauder und leichtes Lachen, in der Luft zerstäubten verschie dene Parfüms, und die Brillanten, die die Frauen am Halse und an den Ohren trugen, versandten grüne, gelbe und rote Strahlen. Während das Orchester den Bolero von Moskowsky begann, erschien oben an der Treppe, die zur Halle herabführte.Fausto Bona- guida und stieg langsam herab, sich mit der Hand an der roten Samt schnur anhaltend. Ueber der kur zen lichtblauen Hose trug er ein ganz dünnes seidenes Kittelchen, das die Beine frei ließ und auf dem Kopfe hatte er einen spitzigen Hut in der Form eines Zucker hutes, aus dem einige schwarze Löckchen herausgeschlüpft waren. Obwohl er erst vier Jahre zählte, war er eine sehr gewichtige Per sönlichkeit; die größten Ereignisse seines Lebens waren einige Magen verstimmungen, die ihm der Genuß von zu viel Zuckerwerk bereitet hatte. Begleitet von den Tönen des Bolero stieg er die Treppe herab, aber er hörte sie gar nicht, so sehr war er mit seinen Füßen beschäftigt, voll Angst, am Fuße der Treppe doch noch einen Purzelbaum machen zu müssen. Endlich gelangte er unten an. Gleichgültig gegen das schon so oft ge sehene Schauspiel, gleichgültig gegen die vie len zärtlichen Worte, die man in den ver-