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Johann Hazod (Holzschnitt) Dichter und Tonfilm Von Erich Pommer ie Filmherstellung fußte immer auf Kollektivismus, auf bunter Vielheit von Komponenten, die aus entgegengesetzten Richtungen zusammenströmten. Der Tonfilm bedingte äußerste Zuspitzung dieses Prinzips, verschob alle inneren Verhältnisse der Produktionshelfer, die im ersten Ansturm den Boden unter den Füßen wanken fühlten. Jetzt haben sich die Aufgagen geklärt. Der Drehbuch verfasser, den der Ton zu äußerster dramaturgischer und technischer Präzision zwingt (beim stummen Film konnte manche Flüchtigkeit später durch Schnitt korrigiert werden) gewann beträchtlich an Bedeutung. Dialogautoren wurden neu herangezogen. An Stoffen mangelt es nicht. Es dreht sich auch beim Ton film in der Hauptsache nur um das „Wie“. Der Wunsch bleibt bestehen, daß sich Dichter der Fimproduktion widmen sollen. Dem soll die Tatsache keinen Abbruch tun, daß die Filmherstellung mit Dichtern auch schon recht schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ausgezeichnete Schriftsteller vermochten dem Film manchmal nichts zu geben, weil sie mit der Hergabe ihres Namens, auf dessen Exploitierung es ihnen ankam, die Aufgabe als erledigt ansahen und, wenn sie für die Schwarz-Weißkunst an die Arbeit gingen, nicht die gleiche schöpferische Anspannung voraussetzten, die ihnen für ihre literarische Tädgkeit als selbstverständlich erscheint. Der Film wird den Dichtern gehören, wenn sie sich ihm ohne innere Vorbehalte geben.