Kaufmann: „Viele Freunde meines Urgroßvaters kamen und konnten durch dieses Götzenbild einen Blick in die Zukunft tun. So erschien auch eines Tages Ihr Urgroßvater bei dem meinen und knüpfte eine Unterhaltung mit dem Bildnis an. .Welche Menschen/ fragte er das Götzenbild, .sind die ge scheitesten auf der Welt?' .Die Baniyäs (= Kaufleute) 1 war die Antwort. .Welche sind die dümmsten? 1 lautete die nächste Frage Ihres Urgroßvaters. .Die Dschäts ( = Bauern) 1 antwortete das Bild. .Und wer wird der Dümmste in meinem Geschlecht sein? 1 fragte Ihr Urgroßvater weiter. .Chaudhri Hoshiär Sing! 1 entgegnete das Götzenbild. 11 Das war der Name unseres Bauern. Bauer : „Sie haben die volle Wahrheit gesagt, Shäh ji.“ Die Worte des Kaufmanns ärgerten den Bauern sehr, aber wohlweislich unterdrückte er seine Wut. Im Innern dachte er es ihm, beim Erzählen seiner eigenen Geschichte, tüchtig heimzuzahlen. Kauf mann: „Die Kunde von dem Bildnis verbreitete sich sehr schnell. Sie drang bis ans Ohr des Königs. Er ließ meinen Urgroßvater zu sich kommen und erbat sich das Bildnis von ihm. Als Belohnung dafür machte er ihn zu seinem Ministerpräsidenten.“ Bauer : „Ganz richtig, Shäh ji!“ Kaufmann : „Lange Zeit bekleidete mein Urgroßvater dies hohe Amt. Sein Name wurde weltberühmt. Nach seinem Hinscheiden wurde mein Groß vater sein Nachfolger, aber sein Eigenwille mißfiel dem König. Einmal stieg die Diskussion über die Staatsgeschäfte zu weißglühender Hitze. Der König ge riet in maßlosen Zorn über die Kühnheit meines Großvaters, mit der dieser die Richtigkeit seiner politischen Anschauungen zu verteidigen versuchte, und verbat sich seine weitere Einmischung in die Debatte. Da sprach mein Groß vater mit donnernder Stimme dem König das Verständnis für die Staats geschäfte überhaupt ab. Der König fühlte sich aufs tiefste beleidigt. Er ließ meinen Großvater einem wilden Elefanten vorwerfen.“ Bauer: „Ganz richtig, Shäh ji!“ Kaufmann: „Als aber der Elefant meinen Großvater sah, verflog alle seine Wildheit. Ruhig und langsam ging er auf meinen Großvater zu, hob ihn mit seinem Rüssel in die Höhe und setzte ihn auf seinen Rücken.“ Bauer : „Sehr schön, Shäh ji, sehr schön!“ Kaufmann: „Ueber diesen Vorgang war der König sehr erstaunt. Er beugte sich vor der Persönlichkeit meines Großvaters, bat ihn um Verzeihung, setzte ihn in sein hohes Amt wieder ein und verlieh ihm den Titel: ,der Unüber windliche'." Bauer : „Ausgezeichnet, Shäh ji, ausgezeichnet!“ Kaufmann: „Nach dem Ableben meines Großvaters wurde mein Vater zum Minister ernannt, aber er zog den Kaufmannsberuf dem Ministerposten vor. Dank seiner Klugheit und Geschäftstüchtigkeit verdiente er bald sehr viel Geld und trat eines Tages eine Weltreise an, auf der er sehr viel Seltsames sah. .Ein mal bemerkte er, wie eine Mücke ihm immer und immer wieder um die Ohren summte. Um dieser Plage zu entgehen, bat endlich mein Vater die Mücke 120