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PAN JÄPÄNE5E GOVERNMENT BAI« \A/ie jedes Kulturland, betreibt auch Japan eine recht ausgedehnte Fremdenverkehrswerbung, di< ihrer Aufgabe entsprechend zwangsläufig auf die Mentalität eines internationalen Publikums ab gestimmt sein muß. Die hier gezeigten Beispiele lassen erkennen, daß Japan dieser Forderung sehr klug Rechnung zu tragen versteht. Die farbig delikaten Reiseprospekte nutzen thematisch ge schickt die Besonderheiten der Heimat aus und wecken bei der Betrachtung sehnsüchtige Reise wünsche nach dem fernen Inselreiche im Osten. Erfreulich mutet es dabei an, daß diese Arbeiter bei aller verständlichen Rücksichtnahme auf europäische Stiltendenzen in ihrer graphischen Haltunc wieder den richtigen und zeitweise verlorengegangenen Anschluß an die traditionelle künstlerische Kultur des eigenen Landes gefunden haben. Vor allem verraten die flächenhaften Plakate ein Zu rückgreifen auf den alten Holzschnitt, dem ja auch die europäische Plakatkunst ihre stärksten An regungen verdankt. Japan scheint sich also mit Recht einer übermäßigen künstlerischen Einfluß nahme Europas entziehen zu wollen. Dr . Eberhard Hö|schei 50