V.5a

Von Rentieren und heidnischer Zauberei
Über Lappland und die Kultur seiner indigenen Bevölkerung, den Samen, berichtet erstmals Johannes Scheffer (1621-1679) ausführlich. Dabei wird der Leser über die Geschichte der „Religion der alten Lappen” informiert und erfährt von religiösen Bräuchen und den Gottheiten, „welche die Lappen anjetzo noch ehren”.

Die Religion der Samen wird als Heidentum dargestellt, das sich der Christianisierung widersetzt: Sie umfasst die Verehrung von Gegenständen der Natur sowie Zauberkünste. So werden auch schamanische Rituale beschrieben und mit entsprechenden Illustrationen veranschaulicht.
Johannes Scheffer war an der Universität Uppsala zunächst als Sprach- und Altertumsgelehrter tätig, bis er sich auf Initiative von Magnus Gabriel Graf De la Gardie mit Lappland beschäftigte. Der Verdacht, Schweden habe bei militärischen Auseinandersetzungen von heidnischer Zauberei profitiert, mag dabei Anlass für eine objektive Darstellung des Gegenstandes geboten haben. Scheffers kritischer Umgang mit seinen Quellen sowie die fortschrittliche ethnologische Methodik zählen heute zu den wichtigsten Leistungen des Autors.
 

V.5a Johannes Scheffer: Lapponia, id est regionis Lapponum et gentis nova et verissima descriptio, Frankfurt a.M.: Wolff 1673
UB Heidelberg, A 3970 RES

V. Erkundung der Welt und ethnographische Interessen