V.14

Die Tür zu den fernen Welten der Heiden
Der niederländische Geistliche Abraham Rogerius (gest. 1649) arbeitete von 1632 bis 1642 an der Südostküste Indiens. Seine 1651 posthum als Open Deure publizierten Aufzeichnungen bieten die bis dahin genauesten Beschreibungen des südindischen Hinduismus von Seiten eines Fremden.

Seine Informationen erhielt Rogerius vor allem von dem Smarta Brahmanen Padmanaba, der ihm auch mit Übersetzungen der klassischen Schriften in Sanskrit und Tamil zur Seite stand. So entstanden detaillierte Beschreibungen des Kastenwesens, der Gesellschaft, der Sitten und religiösen Gebräuche der Brahmanen wie auch ihrer Glaubensinhalte und ihrer Philosophie.
Die Open Deure enthalten aber auch die frühesten deutbaren europäischen Illustrationen zum Hinduismus. Motive, wie religiöse Askese, hinduistische Gottheiten, verschiedene Prozessionen sowie die Witwenverbrennung prägten dann auch die westliche Indien-Ikonographie. Die deutsche Übersetzung entstand 1663.
 

V.14 Abraham Rogerius: Abraham Rogers offene Thür zu dem verborgenen Heydenthum, Nürnberg: Endters, 1663
Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Kirch.G.oct.6124

V. Erkundung der Welt und ethnographische Interessen