Berlin | Archiv der Jugendkulturen e.V.

Das Archiv der Jugendkulturen (AdJ) ist ein 1997 gegründeter gemeinnütziger Verein, der eine öffentlich zugängliche Fachbibliothek sowie ein Archiv mit Fokus auf sub- und clubkulturelle Szenen betreibt. Der Verein ist außerdem im Bereich der politischen und kulturellen Bildung aktiv.

Die Sammlung besteht aus umfangreichen Beständen an Quellen aus Szenen wie Techno, Punk, Graffiti/Urban Art, Hip Hop, Ultras, Skateboarding oder Metal, außerdem aus Bewegungskontexten wie den Jugendzentrums-, Hausbesetzungs- und Recht-auf-Stadt-Bewegungen. Zusätzlich sammelt der Verein Material aus dem popkulturellen Mainstream wie beispielsweise kommerzielle Jugend- und Musikzeitschriften. Die Sammlung an Zeitschriften und Fanzines besteht aus mehr als 80.000 Einzelheften aus mehr als 50 Ländern. Insbesondere im Hinblick auf (Fan-)Zines ist die Sammlung einzigartig, denn keine andere Einrichtung in Deutschland sammelt diese in einem solchen Umfang und mit einer derartigen thematischen Breite. Mehr als 20.000 dieser oft nur in Kleinstauflagen produzierten Szenepublikationen aus u.a. der Punk-, Metal-, Fußballfan- oder Science-Fiction-Fanszene gehören dazu. Daneben sind auch Comic-, Kunst- oder Literaturzines oder Zines aus queeren und feministischen Kontexten in der Sammlung zu finden.

Das AdJ sammelt außerdem Flyer, Sticker und Plakate, Tonträger und AV-Medien, Fotos, Textilien, Artwork und museale Objekte. Daneben gibt es Spezialsammlungen wie die Siebdrucksammlung der Berliner Siebdruckwerkstätten Fleischerei und Czentrifuga, das Graffiti-Archiv von Frank Senf mit Orginalartwork aus der Graffitiwerkstatt des Kinder- und Jugendhauses Lichtenrade, das Berliner Reclaim-Your-City-Archiv mit Material aus der Recht-auf-Stadt-Bewegung, Urban-Art-Szene und alternativen Clubkultur, das Archiv der Berliner Clubcommission und der Bestand des ehemaligen Berliner Rock- und Poparchivs. Bedeutende Nachlässe sind u.a. der Nachlass von Ralf Regitz, dem früheren Geschäftsführer der Firma Planetcom (Loveparade, Technoclub E-Werk, Technokunstausstellung Chromapark), der Nachlass des Urban-Art-Künstlers Frank Dudda aka Stromausfall, der Nachlass des Sängers der Band Interzone, Heiner Pudelko, und der Nachlass des Berliner Musikers und Radiomoderators Lord Knud.
 

Archiv der Jugendkulturen e.V.
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