Ul MORD Sie stänkerte. Dennoch habe ich sie — Weil sie käuflich war — gekauft. Und habe, vielleicht aus Ironie, Sie „Mucker“ getauft. Ich riß ihr gierig mit rauher Hand Die einzelnen Kleider herunter, Zunächst ein leichtes Flittergewand, Dann anderen, gröberen Plunder. Und Rock und Röckchen nach Röckchen fiel Herab. Ich riß und zerfetzte Mit Wollust. Ich wollte — das war mein Ziel — Das Nackte, das Wahre, das Letzte. Doch immer, wenn ich das rosige Glück Der Nacktheit zu schauen vermeinte, Kam wieder noch irgend ein Kleidungsstück. Ich wütete weiter, ich weinte. Doch als ich sie völlig enthemdet Hatte, blieb nichts, restlos nichts. Und in dieses Nichts bohrt befremdet Der Stachel meines Gedichts. Jedoch erübrigt sich jede Kritik, jeder Kommentar, Weil die, von der ich hier rede, •iem pqaiAvj suig z 30 Z a Kl H N •jeav pqapvtz aup ‘apai jaiq tpi jap uoa ‘atp paM ‘jej -uamuio-q japaf ‘qijuqq apaf rpis iSuqnia qaopaj 'siqaip -ag sauprn pqaejg jap japuiaipq jjqoq sjipi\; sasatp ui puß 'Slipiu sopsar ‘siqaiu qaqq ‘ansq lapuiaqiua 8i[[OA ais qai sp qaOQ -ajupM qai ‘jaipM ajajnM ipj 'qanjssSunppj^ up puaSii qaou japaiM uiEq ‘ajupiiiiaAuanEqas nz jiaqirpe^ jap qanjgaStsoj SEp qai uuaM ‘jauiuit qaoQ 'aiziaq ssp ‘ajqessp ‘ajqaE^ SEp —pi£ utaui jem ssp — ajgoAA tpj 'jsnqo^ jiui ajzjajjaz pun gu qaj -qEjaq pij uaiprpg-y qaeu uaqaqao^ pun qaoy; pup ■japurqj; uaiaqoiä uajapuE uusp ‘puEAwSjajjqj taiqapj uia jsqoEunz ‘jajun -jaq lappjvj uaupzup atp puEjq jaqnEi jiui SuaiS iqi gu qaj -jJUEjaS „jajpnp-“ ais ‘aiuojj snE jippjpiA ‘aqEq pupp ’jjnEjpS ‘jem qaijjriEq ais jpM — ais tpi aqnq ipouuaQ -ajjaquEis aig Anmerkung der Redaktion: Genau so spanisch wie es Ihnen vorkommt, ist auch dem Setzer die Wiederholung desselben Stoffes vorgekommen. Wir wollen zugunsten des Dichters nicht annehmen, daß er bei der Konzeption seines Werkes bereits mit einem Auge auf das Zeilen-Honorar geschielt hat. Auch einen Anschlag von ihm auf die Intelligenz des Publikums wollen wir aus gleichen Gründen nicht vermuten. Der Setzer in der Druckerei dagegen dachte ganz rationalistisch. Er strich daher kurzerhand die 2. Hälfte des Gedichtes, setzte es in einmaliger Fassung, die er zur Korrektur einschickte mit der Rückfrage: „Warum zweimal dasselbe? Waren es z.vei Zwiebeln?“ — Da wir die Rechte der Autoren dreimal heilig achten, veranlaßten wir den Setzer zu einer wort getreuen W edergabe des Manuskriptes mit der Wiederholung des Textes. Ob er nun in der vor liegenden Form den Absichten des Dichters gerecht geworden ist. wollen wir Jim Ringelnatz zur Entscheidung überlassen. Jedenfalls aber dürfte es ihm gelungen sein, der dichterischen Freiheit Q die ihr adäquate setzerische Freiheit gegenüber gestellt und eine ans Fabelhaf.e grenzende Wirkung H des Lustmordes hervorgerufen zu haben 32