meine Hand ist die einfachste und unkom plizierteste Hand, die sich denken läßt —“ ln der Tat ist die Hand von Conrad Veidt die erste Hand, die einen direkt verblüffen den Eindruck auf mich machte, denn sie steht in rätselhaftem Kontrast zu der Vor aussage, die der Eindruck seiner Persön lichkeit gibt. Er erwähnte, daß sein von ihm über alles geliebtes, reizendes Töchter- chen eine viel kompliziertere Hand habe als er selbst. Trotzdem — besser: gerade durch den Gegensatz der scheinbar einfachen Palma zu der interessanten Persönlichkeit des Künst lers ist die Hand ein Problem. Die Form der Handfläche, der Finger, der Nägel, des Daumens sagen so viel, daß das Liniennetz ruhig so einfach sein kann, wie es in Wirk lichkeit gezeichnet ist. Großzügigkeit, Künstlerschaft, Zuverlässigkeit ist daraus zu lesen. Und dann der Venusberg und die bei ihm vorhandene, so sehr seltene Venus linie deuten auf Glück, sehr viel Glück in der Liebe hin. „Das könnte wohl stimmen“, Conrad Veidt hat eine schöne, aber über raschend einfache, unkomplizierte Hand Phot. Atelier Robertson sagt Veidt einfach und lächelt. Groß, ele gant, geschmeidig, das Einglas im Auge, lehnt der Künstler in seinem Sessel und hält in dieser langgestreckten und doch kräftig männlichen Hand die Zigarette, deren durch sichtiger Rauch sanft über sein dunkles, schmales Gesicht hinzieht £^enee c)in tenis f~^ie ist eine unserer befähigtsten, produk- ^ tivsten und eigenartigsten Bildhauerin- nen. Sie entstammt einer alten Hugenot tenfamilie und hat sich von jeher für Tiere interessiert. Haus und Garten ihres Vaters lagen auf dem Lande, wo sie naturgemäß in mitten der Tierwelt leben konnte. Früh zeigte sich ihr Zeichentalent. Sie war von Wieviel Leben, Energie, Kraft und Temperament steckt in diesen plastisch schaffenden KUnstlerhünden der Ren£e Sintenisl Phot. Institut für Kulturforschung, Berlin 353