Arzt prüfen. Aber schnell. Mein Name ist Baron Barolli aus Wien. Sie können sich beim österreichischen Konsulat in Mailand telephonisch erkundigen. Konsul Graf Drawe ist ein guter Freund meines Vaters.“ Ein kurzer Telephonanruf bestätigte die Angaben. Ein im Zug befindlicher Arzt erklärte die Zigaretten für völlig harmlos. Sie ent hielten keinerlei Rauschgift. Der Beamte bedauerte. „Sie müssen sich sicher im Irrtum befinden, gnädige Frau.“ Sie lächelte matt: „Sicher, es tut mir leid.“ Der Zugführer drängte zum Aufbruch: „Wollen die Herrschaften die Reise fort setzen. Der Zug fährt in einer Minute.“ Baron Barolli nickte. Dann wandte er sich an die Dame: „Wäre es Ihnen lieber, wenn ich mein Gepäck in ein anderes Abteil bringen lasse?“ Sie erschrak: „Nein.“ Der Zug setzte sich in Bewegung. Sie schritten den Gang entlang, ihrem Abteil zu» Baron Barolli öffnete die Tür. Erstaunt sah er auf: „Mein Gepäck?“ „Was ist geschehen?“ „Mein Gepäck ist gestohlen. Alle drei Koffer — die Aktentasche — es waren wert volle Dokumente darin.“ „Politische?“ Er drehte sich schnell um: „Woher wissen Sie das?“ Sie erwiderte ruhig seinen Blick. „Ich glaubte nur.“ Ein Verdacht stieg in ihm auf. Er lachte gezwungen. „Ich verstehe. Nicht schlecht gemacht. Die Zigarette.“ Sie sagte langsam: „Die Zigarette war ausgezeichnet.“ „Ihre Ohnmacht?“ „Gespielt.“ „Und das ganze Verhör in Mailand?“ Sie sagte kurz: „Eine Komödie.“ „Inzwischen ließen Sie meine Koffer stehlen?“ Sie nickte: „Genau, wie Sie sagen.“ Er schloß hart die Abteiltür. Zog den Vorhang vor. „Hören Sie, ich brauche die Aktentasche unbedingt. Ihr Verlust ruiniert meine Karriere. Wohin haben Sie die Tasche bringen lassen?“ „In Sicherheit.“ „Wo ist die Tasche?“ Sie schüttelte den Kopf. „Sie wollen es mir nicht sagen?“ „Nein.“ Er ließ ihren Arm los. Starrte zum Fenster hinaus. Plötzlich klang ihre Stimme hinter ihm: „Warum haben Sie noch nicht gesagt, daß Sie mich verhaften lassen?“ Baron Barolli gab keine Antwort. Sie lachte spöttisch: „Verhaften Sie mich doch.“ Und dann: „Wie steht es jetzt mit Ihrer Liebe, Baron? Lieben Sie mich noch immer?“ Er sah sie an, lange. Dann sagte er: >1 „Trotzdem?“ „Trotz allem. Ich liebe dich. Ich weiß nicht, wer du bist. Aber ich liebe dich. Ich weiß nicht, was geschehen wird. Aber ich liebe dich, du!“ Ihre Lippen öffneten sich seinen Küssen entgegen.