Die Prinzessin und die Berichte aus Frankreich Iiat sie mich gefragt, ob sie nicht mit einem der österreichischen oder deutschen Herren in Berührung kommen könnte.'“ „So? Und was wünscht sie?“ „Ich kenne sie seit längerer Zeit. Es gehl ihr nicht gut. Ich glaube, sie möchte Geld verdienen. Sie wissen ja, der Mann ist ein Haderlump, und die arme Frau hat schon ihren ganzen Schmuck verloren.“ „Warum geht sie dann nicht zu den Fran zosen?“ „Zu den Franzosen ginge sie ganz gern, aber weil die Engländer deren Verbündete sind, will sie von ihnen nichts wissen. Sie haßt nämlich die Engländer bis in den Tod.“ „Also schön. Ich kann sie mir ja einmal ansehen.“ Ein Piendezvous wurde verabredet, und zwar in Basel. Im Lesezimmer des Schwei zer Hofes kamen die Prinzessin und ich wie zwei richtige Fremde über einen alten Stich, der dort an der Wand hing, ins Gespräch. Man konnte nie vorsichtig genug sein, denn wo man ging und stand, saß und aß, waren einem die Spitzel auf den Fersen. Es war mir aber diesmal geglückt, ihnen ein Schnippchen zu schlagen, indem ich mir in Bern eine Karte bis Zürich löste, in der großen Umsteigestation Olten mein Gepäck in dem Züricher Wagen ließ, und in der letzten Minute in den auf dem anderen Gleis stehenden Basler Zug schlüpfte. Der alte, dicke, freundliche Herr, der im Züricher Zug mir gegenübergesessen hatte, und wahr scheinlich damit beschäftigt war, den „Bund“ „Kennen Sie die Prinzessin S?“ 610