920 Und das allerneuste ist ein zweiteiliges Trikot, das aus einem weißen Oberteil und einem dunkelblauen, kurzen Höschen besteht. Dieses wird durch einen Gummi gürtel mit Metallschnalle in der Hüfte festgehalten. Eine Schwimmkappe aus rotem Gummi über dem Kopf und schon geht es in die Fluten. So sehen die modernen Neptuntöchter aus. Und wenn sie dem nassen Element entsteigen, hüllen sie sich in buntgestreifte Frott6mäntel und spannen flache japanische Schirmchen auf zum — Flirten. Alles ist berechnete Spielerei, die aber vom Männchen gern gesehen wird. Wie bunte Blumen der Meeresfauna blühen siegellackrote, zitronengelbe, giftig grüne und tiefblaue Strandanzüge vor den Augen des Beschauers. Der Herr der Schöpfung selbst lagert im weißen, sonnendurchglühten Sande und trägt über dem Trikot ebenfalls einen bunten Bademantel oder einen Badepyjama aus Frottestoff. Erst wenn der rote Sonnenball schließlich im Meere untertaucht, beginnt der offizielle Teil. Nixen und Najaden und die Söhne des Meeres verwandeln sich wieder in konventionelle Gesellschaftsmenschen und bevölkern die Strandrestaurants und die Säle der großen Hotels, gleiten im Tango oder Boston über das spiegelnde Parkett nach den wehmütigen Klängen des „Madre“ und nur der Charleston mit seinen lustigen Kapriolen erinnert an das Treiben am Strande. , . , Phot.: Parufamet O m a m a und 1 c n Das Badekostüm von 1870 und von heute