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ZWEI HEUE BÜCHER Konditorei Rumpelmaijer Kurfurslendamm 2.09 Berlin Gfegante fflufenthaftsräum e 5arten • Terrassen / FKionzert - Fjanz (Frühstück • Flbendp hatten 'w' lahresschau DRESDEN 1Juni-30.September 1927 „Die Sieben Häuser“, Wanderfahrten eines Lausbuben, von Joseph Delmont, Verlag Grethlein & Co., Leipzig. Weltenfahrten sollte man anstatt Wanderfahr ten sagen. Von Buch zu Buch steigert Delmont die Qualität seiner Arbeiten. Welch unerhörtes Wissen, welche Erfahrung wohnt diesem Schrift steller inne! Wie von einem Tornado gepackt, wirbelt es den Leser bei der Lektüre dieses Romans her um. Lachen und Weinen wechseln a b- ~er Lesende fühlt mit den Menschen des Buches, denn es sind Lebewesen aus Fleisch und Blut, keine Romanfiguren. Wie versteht es dieser Dichter, in den Seelen der Menschen zu schürfen, sie aufzurütteln! ,,Die Sieben Häuser“ führen den Leser aus dem Altwienerviertel über den ganzen Erdball, Das Auf und Nieder des Helden Richard Gürtler, des Wiener Lausbuben, sind mit einer Plastik ge schildert, daß man das bunte Treiben der Variete-, Zirkus- und Menagerieleute miterlebt, als wäre man leibhaftig einer der ihren. Wilde und zahme Tiere geben dem Helden das Geleit und lehren ihn, wie das Tier den Menschen an Güte, Liebe und Treue überragt. Joseph Delmont ist ein Dichter, der das Leben kennt, Höhen und Tiefen des Daseins bis zur Neige ausgekostet hat. Dieser Schriftsteller muH eine ungemein bewegte Vergangenheit haben. Hur jemand, der die Welt mit offenen Augen bereist hat, ist imstande, der Menschen Schicksale, die buntschillernde oder auch graue, düstere Welt so ergreifend zu schildern. Die Sieben Häuser" werden unzweifelhaft einen Welterfolg haben. Es ist ein Buch für alt und jung, das Werk eines gereiften, durch Erfah rung geläuterten Mannes. Man vergleicht Del mont oftmals mit anderen Schriftstellern. Dies ist vollkommen abwegig. Delmont ist einzig in seiner Art und hat nicht seinesgleichen. „Die Stadt unter dem Meere." Ein Zukunfts roman von Joseph Delmont. Verlag Fr. Wilh. Grunow, Leipzig. 13.—20. Tausend. Die Literatur ist an Zukunftsromanen nicht arm, jedoch noch kein Werk hat solch fesselnden Inhalt ist so von Vaterlandsliebe durchdrungen als Delmonts „Stadt unter dem Meere". Der Dichter schafft mit einer Erfindungskraft, welche die Werke eines Jules Verne weit uber trifft. Welch ungeheures Wissen ist in diesem Band verarbeitet. Dieses hochinteressante Buch ist dazu be stimmt, an der Spitze der Sensationsromane zu stehen. Delmont, der Abenteurer, hat Welten und Meere durchwandert, er kennt die Menschen und schildert sie mit Liebe, aber auch erbarmungslos. Er schont nicht sich, noch seine Helden . . . Zehn Jahre leben deutsche Männer in riesigen Tropfsteinhöhlen unter der Küste des Ligurischen Meeres, zehn Jahre schaffen die U-Boot-Helden, darben nach Luft und Licht und bauen dort unter dem Wasser die Grundfesten des neuen großen Deutschen Reiches. Die Erfindungen, welche der Dichter mit einer geradezu bewundernswerten Sachkenntnis seine Helden machen läßt, werden sicherlich in nicht allzu ferner Zeit Tatsache werden. Ein Werk von grandioser Steigerung ist das Buch, eine Schöpfung von gewaltiger Große voll unerhörter Wucht und packender, fesselnder Hand- lung, der sich kein Leser zu entziehen