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diese Bitte abschlagen mußten. Wir waren aber dann selber sehr erstaunt, zu .lesen, was alles in den fünf Jahren seines Lebens der „Uhu“ veröffentlicht hat. Ein Außenstehender sieht das viel schärfer, und einiges war sogar sehr hübsch gesagt. Zum Beispiel: Der ,Uhu versteht es, die heutige Zeit in einer blitzblanken Form zu schildern, er stellt Experimente an, wie sie sich noch keine Zeitschrift erlaubte. Er schickt seine Mitarbeiter in der Welt herum. Er zwingt Wissenschaftler, gegen ihren Willen populär und ver ständlich zu schreiben. Auch wenn er in der verstaubten Historie lierum- kramt, ist er eigenartig und originell. \ or allem aber hat der ,Uhu‘ stets eine Meinung, auch wenn er es dem Leser überläßt, sie selber zu finden. Und dann wagt er cs, lustig zu sein, wo er lehren will. Er trug wesentlich zur Entwicklung des neuen Körpergefühls bei, denn der ,Uhu' ist der Ansicht, daß der Mensch vor allem einen Körper und dann erst Kleider hat (eine außerordentlich gute Bemerkung unserer Propaganda-Abteilung). Dann aber hat der ,Lhu‘ eine neue Sprache des Bildes geschaffen, die oft stärker ist als tausend gute und kluge Worte. Es ist auch seine Entdeckung, daß der Er- wadisene gern spielt und beschäftigt sein will. Seine Intelligenzaufgaben, seine modernen Fragestellungen an den Leser haben bereits Schule gemacht und werden vielfach nachgeahmt. Aber dies alles — fährt der Aufsatz der Propaganda-Abteilung fort — ist nur ein Anfang und ein Versprechen für die Zukunft. Auch in seinen künftigen Heften wird der Uhu usw. usw. . . .“ Wir haben dem Herrn von der Propaganda-Abteilung seinen Aufsatz mit bestem Dank zurückgegeben. Es gab natürlich eine leichte Verstimmung, aber wir blieben bei unserem Standpunkt, daß der ,Uhu‘ es nicht nötig hat, sich selber zu loben. W r ir wissen, daß wir für die Zukunft noch viele neue und große Dinge Vorhaben, ernste wbe lustige, und daß, was unser künftiges Programm betrifft, unsere Leser unbesorgt sein dürfen. Die Redaktion.