Und an einem Tage, an dem wir Irish Stew hatten, mußten wir buch stäblich dasitzen und die Teller fest- halten, denn die Ne- penthes war ganz toll nach Irish Stew. Uebrigens nahm sie mit einem bißchen von allem vorlieb, und ich kann mich noch auf den Tag be sinnen, an dem meine Schwieger mutter wie ein Monstrum herum raste undihre neue F ederboa suchte. Ich habe wohl ge sehen, was die Ne- penthes in ihrer Ecke kaute, denn ein paar Federn hingen ihr noch zum Ilachen her aus, aber ich sagte nichts. Dieses Mal waren wir Kom plizen. Eines Tages be kam sie aber ihre Strafe, als Luise ihre Büchse mit Kayennepfeffer nach dem Essen auf dem Tisch vergaß. Man mag mir glauben oder nicht — die Nepenthes stand da und fluchte meterlang, natürlich in der Blu mensprache. Dieser Pfeffer machte ihr schließlich den Garaus. Ich kam eines Nachts nach Hause und sah die Nepenthes, wie sie dastand und mit sämtlichen Deckeln ihrer Blütenkannen klapperte. Ihr Stiel schwankte hin und her, und aus den Blüten stieg ein wirklich unheimlicher Gestank von Sprit. Ende war, dal) idi sie erschienen muljte . . Es war kein Zweifel mehr möglich: die Nepenthes hatte sich dem Trunk er geben. Das schlug dem Faß den Boden aus. Man hätte zur Not eine Pflanze dulden können, die Beefsteaks und Käserinden fraß und Linoleumläufer anknabberte und nach den Beinen der Kinder schnappte. Aber eine Topfpflanze, die Alkoholiker war, das wäre denn doch allzu erschütternd für die Moral gewesen. Das Ende war also, daß ich sie er schießen mußte.