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Kopf mit zipfelförmiger M.ütze aus Perlengefledit zahllosen Flußarmen zerrissenes Dschun gelland, dessen Klima den furchtbarsten Ruf genoß und dessen Einwohner die wildesten und grausamsten Neger von ganz Afrika waren. Benin, das war doch das Land, in dem im Jahre 1897 die Ka rawane des Generalkonsuls Phillips mas sakriert worden war, und das eine eng lische Strafexpedition acht Wochen später mit Feuer und Schwert verwüstet hatte. Benin — und diese Kunstwerke? Man schüttelte die Köpfe, doch man las das Weißbuch nach, das die englische Regie rung über den Feldzug gegen das Neger- reich herausgegeben hatte. Im Jahre i 885 hatte England seine Schutzherrschaft über das Land erklärt und es dem Nigerprotektorat einverleibt Aber die Erwerbung blieb vorerst plato nisch. Der König von Benin und seine Untertanen machten von ihrer Zugehörig keit zum englischen Imperium keinen Ge brauch, und die diplomatischen Beziehun gen beschränkten sich auf einige höfliche Erklärungen der Engländer, aber desto gröbere Erwiderungen des schwarzen Herrschers, in denen er bei seiner Ehre versicherte, daß er jeden Weißen, der es wagen sollte, die Grenzen von Benin zu überschreiten, zum Ruhme der heimi schen Götter vierteilen, kreuzigen oder sonst auf eine landesübliche Weise mas sakrieren werde. Im Jahre 1897 entschloß sich endlich der britische Regierungskommissar und stellvertretende Generalkonsul für das Nigerprotektorat, Mister Phillips, die lo sen Bande zwischen dem mächtigen Eng land und dem trotzigen Negerreich enger zu knüpfen. Er kündigte dem König von Benin seinen Besuch an. Doch seine heid nische Majestät Overami Duhoar war von dieser Ansage alles eher als entzückt. Er