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.Erlebnis eines Lu ftsckiff ers «i V ' I * A V>},' , '\ Mt* // * f Lfi 1 • 'tu, r t ! I* < U 'r ff t ; i 4 i ( ( ! r /V Die mit dem Preis gekrönte Aufzeicknung von Franz Schneider, 2d eckanlher (W'einhöhla in Sachsen) A m 2 5 . August .1915 war es, als das Schiff „L. Z. 79“ eine Kriegsfahrt nach Rußland unter nahm. Das Wetter war herrlich, kein Wölkchen zeigte sich, und kein Lüft chen wehte. Das Schiff war aufge stiegen und in der Der UIiu-Gast Herr Franz Schneider, Weinböhla i. Sa., der Verfasser des preisgekrönten „Erlebnis eines Luftschiffers“. Abenddämmerung verschwunden. Wir machten den Landungsplatz klar, wobei es 10 Uhr geworden war. Nach Einnehmen des Abendbrotes legten wir uns gleich mit den Sachen schlafen, damit wir fertig auf stehen konnten, im Fall daß das Schiff früher als erwartet zurückkommen sollte. Wir konnten ungestört bis zum nächsten Morgen schlafen. Um 7 Uhr gingen wir wie gewöhnlich zum Arbeitsdienst. Alles mußte sich be reit halten zum Landen. Nun standen aber zwei Waggons Gas auf dem Bahnhof, und so wurde befohlen, wenigstens einen aus zuladen und abzuholen, noch bevor das Schiff zurückkam. Also vier Mann, zu denen auch ich ge hörte, wurden eingeteilt, zur Bahn zu fah ren. Zeit zum Frühstücken hatten wir nicht, sondern gleich auf das Auto und zur Bahn, damit wir so schnell als mög lich zurückkommen. Der Dienst auf dem Bahnhof ist an und für sich schon sehr anstrengend, doch mußte es noch viel schneller als für gewöhnlich gehen. Wir fuhren mit dem zweiten Auto wieder zu rück, und als wir aus den Häusern der Stadt wieder heraus waren, sahen wir in weiter Ferne am Horizont unsern Zeppe lin kommen, aber nichts hatte sich ge ändert, er war genau noch derselbe. Da hatten wir es ja richtig getroffen. Um 1/2 12 Ghr erreichten wir unser Ziel, herunter vom Auto, und, da wir riesigen Kohldampf hatten, wollten wir erst Mit tag essen, auf der Tafel stand geschrie ben: Speckerbsen mit Kartoffeln. Leider zu spät. Der Herr Feldwebel holte uns aus der Baracke heraus und sagte, wir sollten erst bei der Landung mithelfen, uns nachher melden, daß wir wegtreten und essen konnten. Ein trauriger Blick galt unserer Eßschale, aber es half nichts, wir mußten raus. Das Schiff war schon iö 1 /^ Stunden in der Luft, in der Zeit hatte sich das Wetter sehr verändert, der Wind hatte furchtbar aufgefrischt, es war schon bald Sturm, und dazu eine Hitze, kaum zum Aushalten. Das Schiff überfuhr erst einmal den Landungsplatz, machte eine kleine Schleife und schickte sich dann zum Landen an. Es kam aber nicht herunter, der Wind war zu stark. So zum zweiten, dritten und vierten Male. Die Sache wurde nun schon 2