die EULEN von Zeichnungen von Willibald Krain A uf dem Ende einer Planke jenseits des Geländers einer hölzernen Brücke stand ein Mann, dessen Hände auf dem Rücken zusammengesclinürt waren. Ein Strick hing locker um seinen Hals und war an dem Geländer befestigt, dem er den Rücken zukehrte. Er starrte auf den wilden Strom zu seinen Füßen, der schäumend und brausend 3o büß unter ihm hinströmte. Am anderen Ende der Planke stand ein wohlbeleihter Sergeant der amerikanischen Armee. Dieser Ser geant diente als Gegengewicht. Im gege benen Augenblick würde er plötzlich von dem Brett forttrelen, dieses mußte jäh ins Nichts hinunterkippen — und der Gefan gene mit ihm. Er würde allerdings noch vom Strick festgehalten werden — aber am Halse. Am Flußufer stand regungslos eine Kompagnie Infanterie mit präsentiertem Gewehr. Vor ihren Reihen sah man einen Ilauptmann mit gezogenem Degen, der von Zeit zu Zeit einen Blick auf seine Uhr warf, um den genauen Augenblick zum Signal abzuwarten. Niemand rührte sich. Der Tod ist ein Ding, dessen Kommen selbst von denen, die es direkt nichts angeht, mit tiefster Achtung erwartet wird. Der Mann, der in diesem Augenblick gehängt werden sollte, war 35 Jahre alt, Zivilist und Pflanzer aus dem „Süden“. Er 7 2 BB.ÜBCEE hatte ein sympathisches Gesicht und welli- das Standrecht gab das Recht zur Aburtei- ges, braunes Haar. Nichts Gewöhnliches lung der verschiedensten Typen, und wert- oder Verbrecherisches war an ihm. Aber volle Menschen waren nicht ausgenommen. 73