Engert FIEBER Von FRANZ V. KOLLER B rütende Hitze lastet über Bahia Bianca. Im Zimmer des Arztes geht das Telephon. Dr. Blumer reißt sich den blutbefleckten Mantel vom Leibe, steckt zwei Finger* spitzen in nicht mehr ganz klares Wasser und läßt ein zischendes Pfeifen hören. „Zustände! Zustände! Nichts als Dummheiten! —Hier Dr. Blumer.—Wer, bitte, da? — Dummheiten! Nichts als — Hier Dr. Blumer. Wer da?“ „Dienst* mädchen bei Frau Beerfelder. Herr Doktor möchte doch bald kommen. Schwere Grippe. „Da haben wir s: wieder mal Grippe. Wenn doch die ganze Stadt kre* pieren möchte! Bei uns in Rußland Flecktyph us, Cholera, Kaukasische Syphilis. Ja, das waren noch Zeiten!" * Im engen Krankenraum herrscht eine schwüle Atmosphäre. Ein immerwährendes Kommen und Gehen. Wenn doch endlich Ruhe wäre! anchmal beugte sich eine weiße Gestalt über das Bett, sie war weich und weit un ganz fern. „Schwester, das Thermometer, bitte!" „Ja, ja — es war unver* mei ic , ganz unvermeidlich. Die Stimme brach plötzlich ab. Ein großer sc warzer ogel schwebte im Raum, ganz ruhig — das ist der Vogel Phönix — hat er etwas gesprochen? Ja, die Verluste der Spielbank in diesem Jahr waren ganz beträchtlich. Faites votre jeu, rien ne va plus! 568