DIREKTION 1 Vor dem Zimmer des Theateragenten Ernst Penzoldt SO IST DAS LEBEN (Die folgende Szene stammt aus einem bisher nicht veröffenti lichten Manuskript eines Films, der die Herstellung eines Filmes darstellen soll. Ort der Handlung: Produktionsleitung) Produktionsleiter (am Telephon): , ,Was Sie nicht sagen! Ein Komponistenfilm? Und ausgerechnet die Taafa will den drehen? Was für ’n Komponist? Wie? Wie heißt der Mann? Ach Liszt! —Wie? Ob ich den kenne? Und ob ich den kenne! Natürlich der Liszt mit den Pußta.Elegien! —Wie? Ungarische Elegien? Ach so, ungarische Rhapsodien. Ja natürlich, müssen wir auch drehen. Glänzende Idee. Mal was Neues, Komponist im Tonfilm. — Jawohl. — ^7ie lange? Manuskript? Eigentlich nicht nötig. Muß Thekla machen. — Jawohl. (Legt Hörer auf. Wischt sich die Stirn. Drückt auf Knopf. Spricht ins Parlophon): Dramaturgie bitte! Blick ins Dichterzimmer. — Man sieht an etwa 20 Pulten im Stil der neuesten Sachlich# keit Dichter vor Manuskripten sitzen und arbeiten. Der Apparat fährt auf eine Gestalt zu. Es ist Fräulein Thekla von Perou. Auf ihrem Arbeitsplatz liegen dicke Roman# bände. Man erkennt Namen wie Rudolf Herzog, Edgar Wallace, Karl May u. a. Das Parlophon ruft: Fräulein von Perou, bitte. Die Dichter flüstern erregt miteinander. Während Thekla von Perou in den 1. Stock hinunterfährt, flimmern vor ihrem Auge Vorgänge und Gestalten aus ihren Filmplänen. Schüsse krachen, dem Geräusch bremsen, der Autos zum Verwechseln ähnlich. Ein ganz neues Motiv: Mord aus Eifersucht! Aber nicht der Mörder ist schuldig, sondern der Taxichauffeur. Dann wieder historisch: Mortimer vor der Maria Stuart. ■— Thekla klopft und tritt ein.) 565