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laufendes Band. Ein Stückchen weiter weg nahmen Packerinnen sie im Vorbei* kommen in Empfang, verschnürten sie und warfen sie in einen breiten Tobogan, von dem sie direkt in den- Lieferwagen fielen. In den Nebensälen war die Provinzauslieferung in vollem Gange. Früh waren viertausend Bestellungen eingelaufen. Von überall her: aus Draguignan, aus Casablanca, aus Britischdndien und aus Versailles, aus Nogent*sur*Marne und aus Patagonien. Viertausend mit der Maschine geöffneter, durch elektrische Verteiler in die diversen Rayons verstreuter, numerierter und in Päckchen zu zehn Stück gepackter Briefe, die innerhalb von achtundvierzig Stunden erledigt sein mußten. Wenn ich sage viertausend, so ist das nur ein Durchschnitt. Im Louvre liefen im Dezember siebentausend und im Januar fünftausend Bestellungen täglich ein. Im Expeditionsraum wurde mir ein für den Kongo versandbereiter großer Flügel gezeigt, ein Grammophon für Kamerun, Kleider, die für Tahiti bestimmt waren, und ein Louis XV.«Salon, der nach Brasilien ging. In Holzwolle, Stroh und Papier gepackt und mit Bindfaden oder Draht um* schnürt, warteten diese Auswanderer nur noch auf ihren Paß, das heißt auf ihre Frachtbriefe. Denn während die Artikel selbst vom Verkaufs* rayon in den Packraum und von da zur Auslieferung wandern, rutschen gleichzeitig die dazugehörigen Papiere in parallel laufenden pneumatischen Röhren mit. Erst kommt die Kasse, dann die Buchhaltung, die Frachtberechnung und der Begleitbrief, bis schließlich alle Zettel zu einem Heft vereint dem Expeditleiter alle nötigen Direktiven liefern. Ich habe einige Kundenbriefe gelesen und die 2 0*Francs*Bestellungen des kleinen Mittelstandes mit denen der reichen Leute aus den Kolonien ver* Schafen Ast glichen, die sich voll Sehnsucht nach dem Pariser Pflaster auf die kostbarsten Neuheiten stürzen. Die Überseeorders sind immer bedeutend. Die einzelnen Bestellungen aus der Provinz heißen meist nicht viel; aber hier macht es die Menge. In Paris lassen sich von zwanzig Frauen zwölf bis vierzehn die Ware zuschicken. Sie schaffen sich dadurch zwei Freuden: die des Kaufens und die des Auspackens, wenn der Bote die Pakete abliefert. Er erscheint zwischen neun Uhr früh und sechs Uhr abends, sehr würdig in seiner Uniform mit den Messingknöpfen, immer höflich und flink. Zwischen halb acht und acht tritt er seinen Dienst an und setzt sich zuerst einmal zu Tisch, wo ihn ein ausgiebiges Frühstück erwartet: Fleisch, Gemüse, acatisch und ein halber Liter Wein. Dann verteilt der Chef die Arbeit und gibt genaue Weisungen, die Kassierer stellen die Listen auf, welche, mit den nötigen nmer ungen versehen, wieder abgeliefert werden müssen: „Nicht angenommen“, wesen , „Beanstandung usw. Gegen neun Uhr sind alle Boten weg: zu Fuß, per Wagen oder Auto.