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©untram mar ein ganj gemöfmltcher £CRenfd) mit jmei 93einen unb jmei Äänben unb ämct Oijreit unb smei £Iugen unb gmet £ippen, er befafj lein Organ mehr alg alle ^Renfchen. £lber mie er biefe Organe ju benu^en oerffanb . . . bag mar bag befonbere an ihm. ©r manberte oiel unb l)örte ber Statut oiete ©eheimniffc ab unb ben ‘rDJenfcfien auch, er faf> tief, tief in bie geheimnigoolle 'Jöelt, bie Sag für 'Sag eine gauberfyaffe Schöpfertjanb um ung unb in ung errichtet, llnb alteg, mag er fiel) einfammelte, oerftanb er in OB orte ju tleiben unb muffte er fo ernft unb munberfam ju berichten, baff bie 93fenfd)en gans ftitl unb ganj fromm mür ben, menn fie feine Sähe lafen ober menn fie feine f 2öorfe oon ben 93retfern ber 'Süfme hotten. ©untram £citf)olb befaff oiel ©eift, aber menig ©eib. 3 mar floffen bie Sanftemen in überreichem 'rQJaffe, aber fie floffen eben, fie blieben nicht in feinen Safchen. 3Bag tarn, bag ging. 60 aucf> mar eg mit ben < 2öeiSh^iten, bie er in ftiller ©infamleit fidh> ertämpffe. 5?aum hotte er fie felbft begriffen, fo oerfd^enftc er fie in feinen munberoollen QBerfen. $aum erhielt er fein Äonorar, fo oer- fd>enlte er auch bieg an bie oielen Firmen unb 'SRofletbenben, bie nicht bag ORöfige befaßen. „Sch bin mie ein filier", hot er einmal gefagt, „in mich ffrömt alleg hin* ein unb gefiltert »erläßt eg mich mieber . . . ©eift unb ©elb." Katarina mar bamit leinegmegg einoerftanben unb hotte baju ein ‘xRecht, meil fie feine ‘Stau mar unb für bag £eibltc£>c ju forgen halte- ‘SSeilte er oft genug in äfhertfehen fernen, fo ftanb fie in ber &üche unb überlegte ftcf>, mie fie ein Iraftigeg Sffen juftanbe bringen tönne; benn . . . unb bag mar ihre tiefgrün- bige Sßeigheit . . . auch ein Sichter iff ein OC^enfch unb mill Nahrung unb $let= bung hoben, Sag Hingt fel>r profaifch, ohne barum feinen , 3ßert ju oerlieren. „Su mufft auch an beine 'Jamilie benten", fagte fie ihm, alg fie in ber ©lagoeranba beg Meinen £anbf>aufeg beim 'Jrühftüd faffen unb er in bag ©r= machen beg £ebeng blidte, mährenb er ben Kaffee franl unb bie tärglich be= ffrichenen Q3röfchen aff. „ < 3ßir tönnfen ohne OTlot unb ohne Sorgen leben, ©un tram", fuhr Katarina fort, „menn bu beine Honorare nicht oergeubeteft." ,,'2öir leben alle »om Q3ergeuben", mehrte er ab, „ober meinff bu, mir hätten fatt ju effen, menn bie 9?afur nicht ihren Reichtum oergeubefe? £ln ung ^ölenfchen unb an alte ©efdmpfe ber ©rbe oerfchmenbet fie ihren ^Reichtum unb freut fiel) unfereg Safeing". „Sie Statur leibet auch leine 5Rot", manbte fie ein. „ 3 eben 'Jßinfer iff fie arm unb barbt unb hot nichfg, mag fie ung, ihren £ieblingen, geben tönnfe. Sebeg Frühjahr muff fie neu fd>affen unb neu arbeiten, nur um ber menigen Äerbftmonafe mitten, in benen fie fchentf unb fchenlt. 3 ft eg nid^t munberbar, bah ft>ir bie &raft hoben, fo oielen Sarbenben ju helfen, mit ihnen ju teilen, mag ung äuftrömt?"